Sie sind eine perfekte Patchwork-Familie, sagt Inge Kalwies. Die Familie besteht aus ihr, Carolin und Stefanie Kreibich, den Töchtern aus der vormaligen Ehe. Dazu kommt Pia, die gemeinsame Tochter von Inge und Torsten Kalwies. Auf Magdeburg lässt keiner von ihnen etwas kommen, auch wenn nur der jüngste Spross hier geboren wurde. Pia Kalwies besucht das Albert-Einstein-Gymnasium und hat klare Vorstellungen von ihrer Zukunft: „Ich möchte mal Ärztin werden“, sagt die 11-Jährige, die auch sportlich eine gute Figur macht. Seit mehr als sechs Jahren steht sie beim Karate auf der Matte, ist deutschlandweit erfolgreich für den Landeskader gestartet. „Aber es gibt noch so viel mehr, was man in seiner Freizeit machen kann“, sagt sie. Mit der Familie durch die grünen Ecken von Magdeburg zu streifen, gehört dazu.

„Hier gibt es so viele grüne Oasen“, sagt Inge Kalwies, die seit Januar 2011 bei der „Catering GmbH“ als Küchenleiterin der Kassenärztlichen Vereinigung arbeitet. Es war nicht vorhersehbar, dass die „Köchin aus Leidenschaft“ an Magdeburg ihr Herz verliert. In Osterwieck geboren und in Wernigerode aufgewachsen, hing ihr Herz an dieser Gegend. „Aber in Magdeburg hat sich so viel getan“, sagt Inge Kalwies, „dass ich mich jetzt richtig wohlfühle.“ Zu ihrer Magdeburg-Geschichte gehört ihr beruflicher Weg. 16 Jahre arbeitete sie im „Hotel Ratswaage“. Bei Empfängen und Feiern lernte die Harzerin die Stadt und ihre Bewohner kennen. Heute schwärmt sie von der „tollen Infrastruktur“, vom Kabarett, von den Musicals in der GETEC-Arena oder dem Hundertwasserhaus. Auch ihr Mann, ein gebürtiger Brandenburger, tat sich anfangs schwer mit Magdeburg. 1988 wurde er dienstlich hierher versetzt. „Das Kulturprogramm“, sagt der 47-Jährige Kriminalkommissar „bestand damals nur aus Kneipen.“ Heute ist Magdeburg „die perfekte Stadt“ für ihn. „Ich bin hier zu Hause“, das ist ein Satz, den auch seine Stieftochter Carolin unterschreiben würde. Die Abteilungsleiterin bei Möbel Höffner machte ihre Ausbildung zur Handelsfachwirtin in Nordrhein-Westfalen. Nach vier Jahren zog es sie wieder nach Magdeburg, in die Stadt, in der sie seit Kindergartentagen gelebt hatte. „Die Sehnsucht nach der Heimat hat sich nicht gelegt“, sagt Carolin Kreibich. Vor allem wollte sie wieder zurück zu ihrer Familie. Jetzt wollen sie und ihr Freund Stefan Wisniewski in Magdeburg ein Haus bauen. „Wir würden gern für immer hierbleiben“, sagt der 26-Jährige, der ebenfalls als Führungskraft bei Möbel Höffner arbeitet. Das möchten auch alle anderen in der Familie. Tochter Stefanie studiert gerade in Berlin. „Wir telefonieren jeden Tag“, sagt Mama Inge Kalwies. Es ist noch alles offen. Aber eins steht fest: Die Anlaufbasis für die buntgewürfelte Familie wird immer Magdeburg bleiben. „Ich möchte nie mehr weg“, sagt Carolin Kreibich.

Familie Kalwies/Kreibich