Seit sechs Monaten sehen Christian Weiß und Sarah Zühlke Magdeburg mit anderen Augen. Ihr Sohn Neven hat ihre Blickrichtung verändert. „Uns war immer klar, dass wir ein Kind möchten“, sagt das Paar, das seit sechs Jahren zusammen ist. Natürlich dreht sich bei Christian Weiß viel um den Sprössling, aber er bleibt auch beim 1. FC Magdeburg am Ball. Der Innenverteidiger der zweiten Mannschaft steht bis zu fünf Mal in der Woche beim Training auf dem Platz, am Wochenende stehen Spiele an. Wenn er nicht spielt, ist er für die AOK im Außendienst unterwegs. Jede freie Minute verbringt der 25-Jährige mit seiner Familie. Seine Lebenspartnerin, welche auch bei der Krankenkasse arbeitet, hält ihm den Rücken frei, ist aber selbst auch viel beschäftigt. Bei der Hochschule Magdeburg-Stendal bastelt sie gerade im siebten Semester am Bachelor-Titel. Ihr Sozialversicherungsmanagement-Studium hat sie nach der Geburt des Söhnchens nicht unterbrochen. „Meine Familie und mein Arbeitgeber unterstützen mich sehr“, erklärt die 24-Jährige.

Zu einer Zukunft in Magdeburg gehört für beide, „erfolgreich im Job zu sein“, sagt Christian Weiß. Auch der Fußballer will das Studium, das er „nebenbei“ macht, beenden, vielleicht noch „den Master anhängen“. Dies alles in Magdeburg zu machen, stand nie zur Debatte. „Wir fühlen uns hier pudelwohl“, erklärt der Kicker. Dass die Stadt sich herausputzt und grüner wird, gefällt beiden. „Magdeburg ist multikultureller geworden“, sagt Sarah Zühlke. „Das mag ich.“ Christian Weiß schaut auf die Sportstätten. „Hier hat sich viel getan“, meint er. „Gucken Sie sich doch nur mal das Stadion an!“ Er schwärmt von den Parks, davon, dass das Elbufer belebter wird, wie schön es sich am Brunnen vor dem „Alex“ sitzen lässt. Christian Weiß ist durch und durch Magdeburger, auch wenn er in Halberstadt geboren wurde. In Magdeburg besuchte er die Grundschule, ging aufs Sportgymnasium. Als seine Lehrerin sagte: „In der Sporthalle trainiert ein Fußballverein, schau mal vorbei“, wurde aus der kurzen Visite eine FCM-Leidenschaft auf Dauer. Klar, mehr Erfolg im Fußball, ist der Stadt wieder zu wünschen, sagt Christian Weiß. Und seine Lebensgefährtin ergänzt: „Magdeburg muss weiter viele junge Leute hier halten.“

Familie Weiß