Sonntage, Feiertage, Weihnachten – wenn für andere Familien viel Zeit füreinander bleibt, läuft in einem Häuschen in Pechau alles ein wenig anders ab. Für Matthias Mück, Kirchenmusiker an der katholischen Kathedrale St. Sebastian, sind gerade diese Tage sehr arbeitsintensiv. Zwischen Krippenspiel und Heiligem Abend ist er nicht viel zu Hause. „Wir kriegen das hin und feiern zwischendurch“, sagt der 44-Jährige. Vor zwölf Jahren kam der gebürtige Mainzer aus beruflichen Gründen nach Magdeburg. Die Familie folgte wenig später. Das Stadtbild, das sie kennenlernten, gibt es nicht mehr. Der Domplatz war damals eine leere große Fläche, das Bankgebäude der Nord/LB und das bunte Hundertwasserhaus gab es damals noch nicht. Heute schlendert die Familie gern durch das schräge Haus des berühmten Architekten, stöbert in den kleinen Geschäften nach schönen Dingen.

Jutta Mück schnappt sich am Wochenende oft die drei Kinder. Ihr Lieblingsziel ist der Elbauenpark. Die Dauerkarte ist im Dauereinsatz. Oft sieht man Familie Mück auch im Dom oder in der St. Sebastian-Kathedrale. Sie lauschen Konzerten, hören auf den Klang der Instrumente. Schließlich ist nicht nur der Familienvater von Hause aus ein Musiker, Antonia (7), Dominik (11) und Johanna (13) spielen Instrumente, Jutta Mück singt im Kantatenchor. Die gelernte Glasmalerin und diplomierte Kommunikationsdesignerin arbeitete viele Jahre im Rhein-Main-Gebiet in Werbeagenturen. In Magdeburg baute sich die 47-Jährige eine berufliche Existenz als Designerin auf. Seit kurzem ist sie als Angestellte für die Fachakademie "megalearn" in der Abteilung Mediengestaltung tätig. Einfach sei es mit drei Kindern nie gewesen, sagt sie. „Aber die Betreuung in der Krippe, im Kindergarten und im Hort ist hier optimal.“ Die Mutter weiß von Bekannten und Freunden, dass die Betreuungssituation im Westen der Republik ganz anders ist. Ein bisschen mehr finanzielle Unterstützung gerade bei Eintrittsgeldern für Familien mit Kindern wünscht sich ihr Mann. Als Musiker, Chorleiter und Sachverständiger für Orgeln im Bistum würde Matthias Mück auch gern noch mehr Menschen für die klassische Musik begeistern. „Da gibt es noch Potenzial“, sagt er.

Es singt und klingt in dieser Familie. Trotz der starken beruflichen Einbindung der Eltern musiziert man im Hause Mück, genießt Musik. Manchmal genießen die Fünf aber auch einfach nur die Ruhe in Pechau. Freie Zeit ist ein Segen. „Wir müssen unseren Alltag gut organisieren“, sagt Jutta Mück. Bis jetzt hat die Familie den Spagat zwischen Arbeit, Schule und Freizeit ganz gut hinbekommen, sagen alle übereinstimmend. Und letztlich zählt nicht wie lange man sich auf die weihnachtlichen Traditionen besinnt, sondern wie intensiv. Auch darin ist sich die Familie einig.

 

Familie Mück