Wenn bei den Wilkes alle Familienmitglieder zu Feierlichkeiten zusammen kommen, dann treffen vier Generationen an einem Tisch aufeinander. Erich Wilke und die kleine Emilia trennen dabei fast 80 Jahre, doch viel mehr verbinden die unterschiedlichen Charaktere. Als deutlichstes Zeichen der Familienbande stehen drei Autohäuser, die Henry Wilke mit Hilfe seines Vaters gegründet und aufgebaut hat. Angefangen hatte alles bereits vor der Wende mit einem Autowasch- und Pflegedienst. Nach der Wiedervereinigung machte sich Henry Wilkes Ehrgeiz ebenso bezahlt und so ging die stete Weiterentwicklung seinen Gang. Nun ist es an der Zeit, Verantwortung abzugeben, natürlich innerhalb der Familie: „Mein Sohn Marco hat in den USA studiert und nicht lange überlegt, ob er zurückkommen und das Familienunternehmen übernehmen soll. In spätestens drei Jahren soll es soweit sein.“ Marco Wilke freut sich über das Vertrauen des Vaters und darf sich seit knapp acht Monaten selbst Papa nennen. „Unser jüngstes Familienmitglied bringt alle doch auch wieder ein bisschen näher zusammen.“, sagt seine Lebensgefährtin und junge Mutter Josefine Fuhr, die seit kurzem bei den Pfeifferschen Stiftungen als medizinische Fachangestellte beschäftigt ist. „Für mich ist es wichtig, Familie und Beruf zu meistern. Das funktioniert in unserer großen Familie prächtig.“, freut sich die 23-Jährige.

Die Geschichte der Familie Wilke ist auch eng mit der Landeshauptstadt verknüpft. Sowohl Henry Wilke als auch seine zweite Frau Sybille sahen das Potential der Stadt. „Anfang der 90er Jahre habe ich mit meiner Tochter einige Zeit in Hamburg gelebt. Doch schnell war klar, dass wir Magdeburg nicht den Rücken kehren würden. Ich dachte mir, dass ich nun im wiedervereinten Deutschland gerade in meiner Heimatstadt anpacken sollte.“, so die Pharmareferentin. Ihr Mut und Wille zur Veränderung prägt auch die 23-Jährige Tochter Luisa Bobrowski: „Derzeit studiere ich in Hildesheim Kulturwissenschaften und ich muss gestehen, dass ich Magdeburg so aus der Ferne betrachtet erst richtig lieben gelernt habe. Ich kann mir gut vorstellen, zurück zu kommen und hier vor allem in der kulturellen Szene etwas zu bewegen.“, sagt sie selbstsicher.

Betrachtet die 76-Jährige Lisa Wilke ihre Wahlheimatstadt, erkennt sie sie kaum wieder: „Das Magdeburg von heute ist mit dem von vor 50 Jahren natürlich nicht zu vergleichen. Hier ist unheimlich viel saniert und aufgebaut worden.“ Die Familienfreundlichkeit von heute beurteilen die jungen Wilkes positiv. Auf den ersten Blick übersehe man die zahlreichen Familienangebote der Stadt: „Wer aber genauer hinschaut, der erkennt, welches Potenzial in der Elbestadt, gerade für junge, berufstätige Familien, steckt.“, sagt Marco Wilke.

Der Jugend die Augen öffnen, so dass sie Magdeburg als Chance begreifen und nutzen, das sollte Magdeburg angehen, ist sich die Familie einig.  

 

Familie Wilke