Prinzipien wie Selbstverwaltung, -hilfe und -verantwortung gehören zu den Gedanken einer Genossenschaft. Aus diesen Gedanken heraus hat sich die MWG-Wohnungsgenossenschaft vor fünf Jahren entschlossen, das Thema Nachbarschaften neu zu beleben – mit der Gründung des Nachbarschaftsvereins. „Damit möchten wir Menschen in Kontakt bringen, weil wir feststellen, dass sich viele hinter ihren Türen zurückziehen und nichts voneinander wissen“, sagt Axel Herrmann. „Unser Verein soll Anstöße geben, die Gemeinschaft noch mehr zu fördern.“ Und weil das grundsätzlich ein Gedanke ist, der nicht nur MWG-Mitglieder etwas angeht, ist der Verein, der 260 Mitglieder zählt, für jeden offen, der sich in Magdeburg engagieren möchte. Die Mitgestaltung der „Meile der Demokratie“ oder die Teilnahme an der Aktion „Magdeburg putzt sich“ u.v.a. gehören bereits zur guten Vereins-Tradition. Das wichtigste Ziel ist jedoch, Angebote in den Wohngebieten zu unterbreiten, wie das Frauenfrühstück, die Spiele-Nachmittage oder die Aktion „Wohnküche“. Axel Herrmann weiß: „Wir haben sehr aktive Mitglieder, die, nur um ein Beispiel zu nennen, in Grundschulen ein gesundes Frühstück oder Lesehilfe anbieten.“

Als Grundgedanke gilt das auch für die MWG-Stiftung, die es seit 2014 gibt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem MWG-Mitgliedern, aber auch anderen bedürftigen Magdeburgern, zu helfen. „Die Idee wurde 2013 nach einem Brand geboren“, erklärt Matthias Kruppa vom Stiftungsvorstand. Es stand die Frage im Raum, wie man Menschen unterstützen kann, die unverschuldet in Not geraten sind. Gegründet wurde die Stiftung aber auch mit den Zielen, die Jugendhilfe zu unterstützen, den Sport zu fördern oder Sozialprojekte voranzubringen. Von ihrer freien Zeit müssen Matthias Kruppa, der sich in vielen gemeinnützigen Gremien engagiert, und alle anderen, die sich für die Stiftung einsetzen, Einiges „abzwacken“.

Alles steht noch am Anfang bei dieser Idee, die von den Mitgliedervertretern selbst gekommen ist. Obwohl die Stiftung noch jung ist, stehen bereits die ersten Projekte an: Für bedürftige ältere hörgeschädigte Menschen sollen zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchwarnmeldern mobile optische Zusatzgeräte angeschafft werden. Kindern, deren Eltern die Plätze für das MWG-Ferienlager nicht bezahlen können, wird finanziell geholfen. Und dann gibt es noch das Zirkusprojekt. Sabrina Matros, Leiterin des MWG-Marketings, erzählt begeistert davon, wie Kinder in den Sommerferien eine Woche die Zirkusschule erleben und selbst aktiv werden können.
Engagement ist das Wort, das in der Genossenschaft häufig fällt. Thomas Fischbeck erklärt warum: „Es ist erforderlich, weil man zusätzliche Zeit und Arbeit investiert. Aber wenn man ein Ziel vor Augen hat, macht man das gern. Und wir haben glücklicherweise viele tolle Mitarbeiter, die mitmachen.“ Die Stiftungs-Botschaft muss hinausgetragen werden, damit Spenden fließen. Thomas Fischbeck weiß: „In einer Gesellschaft, in der viele die Ellenbogen anwinkeln, muss man füreinander da sein und einander helfen.“

MWG-Stiftung
MWG Nachbarschaftsverein


Sabrina Matros
Thomas Fischbeck
Matthias Kruppa
Axel Herrmann