Der Wasserturm war immer präsent in Salbke. Als Anwohner kam man an ihm nicht vorbei. Auch der Wahl-Magdeburger und stellvertretende Vorsitzende des Vereins H20 Turmpark, Volker Kiehn, nicht. „Ich hatte mit Freunden vor etwa zehn Jahren das Gelände entdeckt, wir wollten es erhalten und dort Kunst etablieren“, sagt er. Volker Kiehn lebt für die Kunst, ist Bildhauer und betreibt seit 2002 die HO-Galerie in Westerhüsen. Alleine konnte er dieses ehrgeizige Projekt nicht stemmen, er suchte sich Unterstützung bei der Stadt. Die wollte einen offiziellen Ansprechpartner. Logische Konsequenz: die Vereinsgründung aus der HO-Galerie. Knapp drei Jahre später der erste Erfolg für Kiehn: der Turm und das Pumpenhaus konnten dank der Unterstützung der Stadt saniert werden. „Das Gelände gehört der Stadt, der Verein darf es nutzen. Seitdem versuchen wir es mit Leben zu füllen.“ Partys, Konzerte, Ausstellungen locken mittlerweile zahlreiche Menschen in den Turmpark. Das sogar sehr erfolgreich und altersunabhängig. Volker Kiehn war das besonders wichtig: „Wir wollen nicht allein das kulturelle Leben in Westerhüsen weiterentwickeln. Wir wollen es auch für die jungen Leute interessanter machen, im Stadtteil zu bleiben. Die sind kreativ. Ein paar sind wegen uns schon geblieben“, sagt er begeistert. Das kostet einige Stunden, zählen möchte Kiehn sie allerdings nicht. Das Ergebnis ist wichtig. „Vor zwei Jahren war es deutlich mehr, die operativen Geschäfte leitet nun Wolfgang Krebs.“ Mehr Zeit für Kiehn, als stellvertretender Vorsitzender die Erfolge des Vereins zu reflektieren und wieder den Blick auf neue Kunstprojekte zu richten, wie die Messe für Mitteldeutschland: die „Kunst-Mitte“. Vier Tage lang soll sich im September zeitgenössische Kunst im Turm entfalten. Ein Unterfangen, was ohne finanzielle Unterstützung schwer umsetzbar wäre.

Gerade ehrenamtliches Engagement muss gefördert werden, findet Guido Nienhaus, Geschäftsführer der MDCC. „Als Unternehmen dieser Stadt haben wir eine soziale Verantwortung gegenüber den Bürgern der Landeshauptstadt und insbesondere unseren Kunden. Deswegen fördern wir verschiedene Bereiche, wie Sport, Soziales und eben Kultur.“ Denn die MDCC ist nicht nur Namensgeber des Magdeburger Fußballtempels. Aktuell rief sie z. B. gemeinsam mit der Festung Mark die ambitionierte Konzertreihe „MDCC Summernights 2015“ ins Leben. „Ohne Ehrenamt wäre die Gesellschaft ärmer. Es gäbe nicht diese vielseitigen und wundervollen Veranstaltungen, wie sie beispielsweise der Verein H2O Turmpark organisiert“, so Guido Nienhaus. Er weiß, wovon er spricht, in seiner Freizeit ist er selbst in einigen Ehrenämtern aktiv. „Das ist wie eine innere Verpflichtung, man spürt sie oder man spürt sie eben nicht“, sagt Guido Nienhaus. Das ist im Ehrenamt nicht anders als in einem Wirtschaftsunternehmen. Fühlt man sich seiner Stadt so verbunden, investiert man Zeit und Geld. Wenn Wirtschaft und Vereine das gleiche Ziel haben, können Magdeburg und das kulturelle Leben nur davon profitieren.

Kunst/Mitte vom Turmpark e.V.
MDCC Magdeburg-City-Com GmbH


Volker Kiehn
Guido Nienhaus