KanTe, das steht für Kultur auf neuem Terrain erleben. Das ist die Philosophie des KanTe e.V. und seiner 100 Mitglieder. Mit unkonventionellen Projekten bereichert der Verein seit seiner Gründung 2003 die kulturelle Landschaft Magdeburgs. „Die Insel“, das „Upgrade“ oder „Pappsatt“ sind nur einige Projekte, mit denen sich der Verein einen Namen gemacht hat. „Entstanden ist der KanTe e.V. aus einer Initiative von Studierenden des Studiengangs Cultural Engineering der Otto-von-Guericke-Universität. Die ursprünglichen Gründungsmitglieder sind jetzt unsere Professoren“, erklärt Lucas Meyer, erster Vorstand des KanTe e.V. Der Verein versteht sich als Experimentierumgebung für jeden, der Lust und Ideen hat, sich einzubringen und die Stadt ein Stück mitzugestalten. Denn Mitgestalten und Freiräume nutzen, das ist etwas, was man in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sehr gut kann. „In Magdeburg gibt es viele spannende Aufgaben und Möglichkeiten. Ich habe noch keine andere Stadt erlebt, wo man sich kulturell so frei entfalten kann“, schwärmt Cyrielle Coupez, die für das Dokumentenmanagement des Vereins zuständig ist.
Ein Projekt des KanTe e.V. nutzt diese „Freiräume“ im wahrsten Sinne des Wortes: der interkulturelle Garten. "Das Konzept ist so simpel wie effektiv", weiß Sebastian Essig. Er hat 2010 das Urban Gardening-Projekt in Magdeburg mitentwickelt. „Wir haben mitten in einem Wohngebiet mit Plattenbauten und teilweise sozial ausgegrenzter Einwohnerstruktur eine brachliegende Fläche der WOBAU übernommen und diese gemeinsam mit den Einwohnern in eine grüne Oase verwandelt", sagt er. Dabei steht der Interkulturelle Garten auf drei wichtigen Säulen: ökologischer Anbau, Gemeinschaftssinn und Integration. Der Garten ist eine Plattform für Kommunikation und Begegnung geworden. "Durch die gemeinschaftliche gärtnerische Tätigkeit können kulturelle und gesellschaftliche Grenzen überwunden werden. Außerdem machen wir auch Grillabende, Sommerfeste oder Workshops", betont Sebastian Essig. "Das schweißt zusammen." Der Garten kommt gut an, inzwischen sind fast alle Teilflächen vergeben.
Pläne für die Zukunft hat der KanTe e.V. genug — für den Interkulturellen Garten, aber auch für andere Projekte. "Möglich ist das aber nur durch unsere zahlreichen Unterstützer, die uns oft finanziell oder mit Sachspenden unter die Arme greifen", betont Lucas Meyer. "Und wir haben viele engagierte Mitglieder. Ihnen geht es nicht darum, ihren Lebenslauf zu verschönern, sondern darum, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und sich einzubringen", ergänzt Cyrielle Coupez stolz. Die Resonanz, die die verschiedenen, immer kostenfreien, Projekte des Vereins von allen Seiten erfahren, ist überwältigend. Deshalb will der Verein in Magdeburg noch viel bewegen. "Wir sind alle keine gebürtigen Magdeburger. Aber die Stadt hat uns viel gegeben, uns Freiräume gelassen. Wir möchten etwas zurückgeben."

KanTe e.V.


Sebastian Essig
Cyrielle Coupez
Lucas Meyer