„Netzwerk leben“, wenn man diesen Namen hört oder liest, ist sofort der Zusatz „eine offene Initiative“ präsent. Offenheit wird hier im Bistum Magdeburg der katholischen Kirche gelebt. „Wir sind offen für alle Menschen, egal, welche Nationalität sie haben oder welcher Religion sie angehören“, sagt Beate Schramm-Paul, Referentin für Familienhilfe in der Stiftung. Denn hier geht es um mehr als eine Zuordnung. Es geht allen, die sich hier engagieren darum, Familien in Notsituationen zu helfen. Der em. katholische Bischof Leo Nowak hat es bei der Gründung vor mehr als 13 Jahren so ausgedrückt: „Wir möchten dem Leben auf die Beine helfen.“ Wenn Frauen die kirchlichen Beratungsstellen aufsuchen, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, dass sie schwanger sind, ob sie ein Baby zur Welt bringen möchten, brauchen sie Hilfe. „Wir können Möglichkeiten aufzeigen, gerade für bedürftige Familien“, sagt Sabina Lenow, Geschäftsführerin des Familienbundes im Bistum. Die Hand zu reichen, beraten, zur Seite stehen, das sind die Maximen der Stiftung, die es in dieser Form nur in unserer Region gibt. Untermauert werden sie mit praktischer Hilfe. Wenn staatliche Angebote nicht greifen, wenn alternative Hilfsangebote ausfallen, wenn alleinerziehende Frauen nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll, Familien mit vielen Kindern verzweifelt sind oder einfach kein Geld für die Erstausstattung des noch Ungeborenen vorhanden ist, setzt das netzwerk leben an. Dafür arbeiten Sabina Lenow, Beate Schramm-Paul und zahlreiche Ehrenamtliche. Jedes Jahr stehen viele Projekte auf dem Plan wie die Schulranzenaktion, bei der gebrauchte Schultaschen weitergegeben werden. Zu Weihnachten werden Weihnachtspakete gepackt, oder es werden Benefizkonzerte organisiert. Beate Schramm-Paul lobt den Einsatz der Magdeburger für Hilfsbedürftige. 2014 waren fast 60 Ehrenamtliche für die Stiftung netzwerk leben im Einsatz. „Menschen fast jeden Alters kommen, um mitzuhelfen“, weiß sie. „Vom Studenten über Berufstätige oder Senioren.“

David Baatge ist so jemand. Der Geschäftsführer der Magdeburger „Sieben Medien GmbH“ hat bei der „Winterzaubergala“, bei der das Bewusstsein für gesellschaftliches Miteinander in der Region festlich in den Mittelpunkt gerückt wird, am „Wunschbaum“ einen Zettel „abgepflückt“. Darauf notiert war der Wunsch, den Baby- und Kinderladen in Buckau den ebenfalls die Stiftung netzwerk leben vorwiegend mit Ehrenamtlichen betreibt, aufzufrischen und ihm ein bisschen Farbe zu geben. „Das hat mich sofort angesprochen“, sagt David Baatge. Die Großformatdruckerei, die auf Inneneinrichtung spezialisiert ist, fackelte nicht lange, überlegte, wie zu helfen sei und macht weit mehr, als nur „ein bisschen Farbe zu geben“. Sie liefert jetzt Farbe und spezielle Tapete – extra mit Kindermotiven. „Wir freuen uns, dass wir so ein Projekt unterstützen können“, sagt David Baatge. „Wenn man die Möglichkeit hat, etwas zu tun, sollte man aktiv werden und sagen: ,Da helfe ich mit.‘“ Inzwischen nimmt die Hilfe praktische Formen an. „Für solche Unterstützung sind wir sehr dankbar“, sagt Beate Schramm-Paul. Der Laden wird dadurch viel schöner und freundlicher und letztlich profitieren wir alle davon.“

Stiftung netzwerk leben e.V.
Sieben Medien GmbH


Sabina Lenow
David Baatge
Beate Schramm-Paul