Der Spruch „Wir sitzen alle in einem Boot“ hat für Manfred Discher eine wörtliche Bedeutung, wenn er auf die Arbeit blickt, die er und andere Elbestädter für den Verein Freundeskreis Korvette MAGDEBURG leisten. „Unsere Korvette ist auch ein Botschafter“, sagt der Vorsitzende. „Sie trägt den Namen Magdeburg stolz über alle Weltmeere in viele Häfen der Welt.“ Dass der Schriftzug mit dem Städtenamen am Schiff der Deutschen Marine steht, ist das sichtbare Zeichen, aber was dem Freundeskreis vor allem am Herzen liegt, ist die gelebte Patenschaft zwischen der Besatzung und den Bürgern der Stadt Magdeburg. 1995 hatte sich die Stadt nach einem Stadtratsbeschluss darum beworben, dass Marine und Magdeburg zusammenkommen, dass ein Schiff so heißt wie die Ottostadt – und dass damit Verbindungen geschaffen werden. Als 2006 die Korvette getauft wurde, war nicht nur viel Wasser ins Meer geflossen, es gab auch viele Gespräche, Kontaktaufnahmen und Organisationsaufgaben. Seit zehn Jahren engagiert sich der Förderverein für die Patenschaft, die zwischen der Landeshauptstadt und der Besatzung der Korvette Magdeburg besteht. Damit Akzente gesetzt werden, hat sich der Vereinsvorstand bereits in den Anfängen informiert, hat sich mit dem Führungsstab der Marine zusammengesetzt und Antworten gesammelt: Mitgebracht hat er viele Anregungen und Impulse, die er über die Jahre hinweg einsetzte und ausbaute. „Wir möchten, dass die Magdeburger und die Besatzung persönliche Kontakte bekommen“, sagt Manfred Discher. Damit das klappt, organisiert der Förderverein Veranstaltungen. Mehrere Marinewochenenden mit vier Marinebällen, bei denen die Besatzungsmitglieder und Magdeburger zusammen gefeiert und sich ausgetauscht haben, sowie zahlreiche Besuche an Bord wurden auf die Beine gestellt.

 

Warum das so wichtig ist, erklärt der Vereinsvorsitzende mit einem Satz: „Die Besatzungsmitglieder sind auch Botschafter für unsere Stadt.“ Auch wenn die Soldatinnen und Soldaten, die aus allen Ecken Deutschlands rekrutiert werden, Magdeburg vielleicht anfangs noch nicht kennen – sie treten bald für die Stadt ein“, weiß Manfred Discher. „Wir sind sehr froh, dass sich ein Freundeskreis so aktiv um eine Patenschaft kümmert“, sagt Klaus Zimmermann, Bürgermeister und Finanzbeigeordneter der Stadt Magdeburg, der zugleich der Verbindungsbeamte der Stadt für den Förderverein ist. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass die Besatzung unsere Stadt vertritt, weil sie dadurch auch bekannter wird.“ Und umgekehrt funktioniert das auch, weiß der Vereinsvorsitzende: Die Magdeburger gehen offen auf die Besatzung zu, sind interessiert daran, was die Besatzung der Korvette an schwierigen Stellen der Welt für unser Land leistet. Gelegenheiten dafür schafft der Freundeskreis immer wieder – mit Runden auf dem Weihnachtsmarkt, Benefizkonzerten in der Johanniskirche oder Marinewochenenden. „Dass Bürger ehrenamtlich für unsere Stadt arbeiten, ist sehr wichtig. Eine Stadt ohne solches Engagement wäre trostlos“, sagt Klaus Zimmermann. Seine Arbeit ordnet Manfred Discher selbst als „Einsatz für die Identifikation“ ein. „Das Schöne ist, dass wir geben, aber auch bekommen.“ Wenn der Aktion Knochenmarkspende Sachsen-Anhalt e.V. – ebenfalls ein Mitglied des Freundeskreises – aufruft, spenden auch die Besatzungsmitglieder der Korvette MAGDEBURG Blut und lassen es typisieren. Für einen zerstörten Magdeburger Kindergarten wurden auf dem letzten Weihnachtsmarkt in Magdeburg über 1000 Euro an Spenden gemeinsam mit Besatzungsangehören und Vereinsmitgliedern gesammelt. Magdeburg liegt an der Elbe. Aber MAGDEBURG  ist eben auch auf den Weltmeeren unterwegs.

Freundeskreis Korvette MAGDEBURG e.V.
Landeshauptstadt Magdeburg, Dezernat II Finanzen und Vermögen


Manfred Discher
Klaus Zimmermann