Seit 19 Jahren lebt Juliana Luisa Gombe in Magdeburg. Hier fühlt sie sich zu Hause. Doch für die gebürtige Angolanerin war es ein langer und mitunter beschwerlicher Weg, denn sie kam als Flüchtling nach Deutschland. Doch gerade diese Erfahrung ist die Grundlage für ihre Tätigkeit als Integrationshelferin beim Internationalen Bund in Magdeburg und ihr ehrenamtliches Engagement für Kinder von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt. Nach dem Wirtschaftsstudium in Moskau und Kiew kam sie über Berlin nach Halberstadt als politisch verfolgte Asylbewerberin und von dort nach Magdeburg. Hier im Heim in Buckau begann sie, anderen Bewohnern zu helfen. Mit ihren Sprachkenntnissen – Juliana Gombe spricht sechs Sprachen - half sie den Frauen und Kindern bei Arztbesuchen oder Behördenwegen. Besonders bei den Kindern stellte sie immer wieder fest, dass sie kaum mit den neuen kulturellen und vor allem sprachlichen Gegebenheiten zurechtkamen. „Ich habe gedacht, dagegen muss man etwas tun und so habe ich ein Konzept für mein Projekt `TOLL Toleranz lernen und leben´ geschrieben.“ Das Projekt soll helfen, Kindern Respekt und Disziplin bei zu bringen, ihnen Struktur zu geben und den kulturellen Kontext zu erlernen.
Heute arbeitet Juliana Gombe als Streetworkerin, gestaltet mit Flüchtlingskindern Freizeit, macht Ausflüge mit ihnen und Musik. Dabei ist sie selbst alleinerziehend, die Tochter studiert schon, die beiden Söhne gehen noch zur Schule. „Wir helfen uns in der Familie gegenseitig. Ich habe ihnen erklärt, dass es auch andere Kinder gibt, die Hilfe brauchen. Zum Glück sind sie sehr selbständig“, erklärt sie. Für ihr Engagement wurde Juliana Gombe bereits mehrfach ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wählten die Magdeburger sie zur Vize-Magdeburgerin des Jahres „Diese Anerkennung hat mich überrascht. Ich bin glücklich, dass viele Menschen meine Arbeit schätzen.“ Das Kultusministerium hat sie auch deshalb 2015 für den Toleranz- und Demokratiepreis der Bundesregierung vorgeschlagen, den sie als Botschafterin des Jahres stolz entgegen nahm. „Ich gehe auch als Referentin in Schulen, rede mit den Kindern über Demokratie, über Kultur und zeige ihnen, was Toleranz bedeutet. Das erfüllt mich. Es macht Spaß, meine Erfahrungen weiterzugeben“, erzählt sie. Ihre fast 20-jährigen Erfahrungen in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts Magdeburg sind sehr positiv. Juliana Gombe fühlt sich wohl hier. Für und in Magdeburg will sie daher noch viel bewegen.


Juliana Luisa Gombe