Nur wer sich Zeit nimmt, hat sie auch. Da ist sich Ines Hattermann ganz sicher. Sie ist die Leiterin des Vereins Wildwasser Magdeburg, der sich gegen sexualisierte Gewalt richtet. „Zeit ist dabei das wichtigste Gut. Ausreichend Zeit für individuelle Beratung und Unterstützung für die Betroffenen und Bezugspersonen bei sexualisierter Gewalt ist die Grundlage unserer Arbeit“, sagt Ines Hattermann. Seit 1992 ist der Wildwasser Magdeburg e.V. aktiv. Inzwischen hat er sich im Bereich Kinder- und Jugendhilfe zu einer festen Größe entwickelt, ist eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene geworden. Knapp 2000 Beratungen führen Ines Hattermann und ihre Kolleginnen im Jahr durch. „Doch genauso wichtig wie Beratung sind Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen“, weiß Dipl. Heilpädagogin Carina Wolofsky, Mitarbeiterin in der Beratung. „Wir bieten daher neben Fort- und Weiterbildungen für Lehrer, Sozialarbeiter und Erzieher auch WenDo-Kurse an. Dabei geht es um Selbstbehauptung und –verteidigung, nicht nur körperlicher Natur, sondern auch verbal.“ Auch Öffentlichkeitsarbeit gehört dazu. Aktuell zählt der Verein 35 Mitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie wollen etwas Gutes tun und dem Verein etwas zurückgeben. „Manche von unseren Ehrenamtlichen möchten aktiv werden zum Schutz vor sexueller Gewalt, ein paar waren selbst betroffen und haben die Zeit bei uns als hilfreich erlebt“, erklärt Ines Hattermann. Und wieder ist Zeit das zentrale Thema im Vereinsleben. „Wir wünschen uns immer mehr Zeit für alles“, sagt sie lächelnd.
Diesen Wunsch wollte Olaf Kuhn, Geschäftsführer der Kuhn Immobilienmanagement GmbH, erfüllen. Als Teilnehmer der Winterzaubergala 2014 informierte er sich im Vorfeld, welche Wünsche eingereicht wurden. „Als ich dann gesehen habe, dass der Wildwasser Magdeburg e.V. sich neue Uhren für ihre Beratungszimmer wünscht, weil die alten so laut ticken und die Beratungen stören, war für mich sofort klar, dass ich den Verein unterstützen will“, betont der Immobilienentwickler. Da er den Verein schon von den Berichten seiner Frau kannte, die im Paritätischen Wohlfahrtsverband arbeitet, und vor allem dessen Engagement im Bereich Kinder- und Jugendhilfe schätzte, war das für ihn nur logisch. „Da hilft man gerne“, sagt er. Ines Hattermann und die Vereinsmitglieder sind dankbar für dieses Engagement. „Es sind oft schon kleine Dinge, die helfen“, versichert Carina Walofsky. Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Erfüllung dieses „kleinen“ Wunsches soll Auftakt für eine längerfristige Kooperation sein. „Es ist für mich wichtig, ganz dicht dran zu sein, die Entwicklung des Vereins zu begleiten. Wenn man sieht, welche Früchte die eigene Unterstützung trägt, dann ist das ein wunderbares Gefühl“, freut sich Olaf Kuhn. Und deshalb schenkt er dem Verein auch künftig gerne Zeit, sei es in Form von neuen Uhren oder seine ganz persönliche Zeit.