Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Al Kupetz ein Deutschland-Fan ist. Und wer es noch genauer wissen möchte: Der gebürtige US-Amerikaner liebt Magdeburg. Auf die Frage, ob er seine Zukunft in der Ottostadt sieht, antwortet der 30-Jährige: „In einem Wort? Ja!“

Die Grundlagen für die Liebe zu seiner Wahlheimat legt er als junger Mann. Geboren und aufgewachsen im sonnigen Florida, bleibt er fürs Studium, widmet sich mit „European Studies“ der deutschen Kultur, Sprache und Geschichte. All das will Al Kupetz jedoch bald nicht nur theoretisch pauken, sondern auch live erleben. Für seine Diplomarbeit reist er mit einer Studentengruppe 2011 in das Land, das ihm bereits aus der Ferne so gut gefällt. Sein Thema: Weihnachtsmärkte. Sie trinken Glühwein, essen Bratwurst, tauchen in die Traditionen ein. Sie frieren fröhlich und lernen viele Menschen kennen – unter anderem in Quedlinburg. An diese Tage erinnert sich Al Kupetz mit einem Lächeln: „Alles war so anders, und für mich fühlte es sich gleichzeitig so an, als würde ich nach Hause kommen.“ Er hätte ziemlich schnell gewusst, so der junge Mann, „dass er künftig in Deutschland leben wollte“.

Nach dem Studium macht er den Sprung über den „großen Teich“ und landet zunächst als Fremdsprachenassistent in seinem ersten Stipendium-Jahr im sächsischen Vogtland. Das zweite verbringt Al Kupetz in Thüringen. Er taucht in Jena ein, liebt die „Multikulti-Stadt“, wie er sagt und macht an der Friedrich-Schiller-Universität seinen Masterabschluss. Als er in die USA zurückkehrt, fühlt er sich „fast ein wenig fremd“. „Ich wollte am liebsten gleich wieder zurück“, erinnert sich der Wahl-Magdeburger. Er kommt zurück, startet neu als Englisch-Lehrer in Leipzig, hat dann die Chance, nach Magdeburg zu ziehen. Mitten in der Corona-Pandemie beginnt seine Zeit in der Ottostadt. Leicht sei die Situation dadurch nicht gewesen, so Al Kupetz. Und dennoch hätte er sofort gewusst, dass er hierher gehört, „weil alles sofort gepasst hat“.

Was sofort passt, sind unter anderem seine Aufgaben in der Dreisprachigen Internationalen Grundschule. Der Doktorand spricht mit den Kindern Englisch, hilft ihnen beim Verstehen und Aussprechen. Er schätzt die Atmosphäre in der Einrichtung, sagt Al Kupetz. „Dort ist niemand fremd, und es gibt immer wieder neue Erfahrungen.“ Fremde Kulturen, Religionen und Bräuche würden spielerisch vermittelt. Die Kinder würden „automatisch weltoffen werden, sich für andere Menschen interessieren“.

Genauso praktiziert es auch der Magdeburg-Fan. Seine Freunde kommen aus der ganzen Welt. Er sagt, dass er spürt, wie sich Magdeburg weiterentwickle, noch weltoffener, multikultureller werde. Noch nie hätte er in der Stadt, die seine Heimat geworden ist, daran zweifeln müssen, dass er willkommen ist. „Ich habe an vielen Orten gewohnt, wo es schwierig für mich als Fremder war, in Magdeburg hat sich nie jemand daran gestört“, sagt er. „Im Gegenteil. Ich habe immer Unterstützung bekommen.“ Auch das gehört dazu, wenn er beschreiben möchte, warum er der Ottostadt am liebsten nie mehr den Rücken zukehren möchte. Al Kupetz schwärmt: „Ich habe hier in zwei Jahren mehr schöne Erfahrungen gesammelt als anderswo in vielen Jahren.“

Er sagt auch den schönen Satz: „Ich sehe die Farben in Magdeburg.“ Dabei zwinkert er mit den Augen, erklärt, dass er das im übertragenen Sinne und im wörtlichen meint. Al Kupetz radelt gern durch die Stadt, und wenn er sie besonders genießen möchte, nimmt er seine Spezial-Brille mit, die es ihm ermöglicht, als Farbenblinder die Welt ein bisschen bunter zu erleben. Bunt im Sinne von multikulturell kann es für Al Kupetz nie genug sein. „Magdeburg ist weltoffen und wird bald noch internationaler sein“, sagt er und hat damit wohl gleich einen weiteren Grund genannt, warum er sagt, dass er hier seine Zukunft sieht.

Wenn einfach alles passt:
„Meine Zukunft sehe ich in Magdeburg“


Al Kupetz

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