Im bildungsorientierten Jordanien muss man die GJU, die German Jordanian University, kaum mehr vorstellen. Sie ist angesehen und als Ausgangspunkt für weltweite Karrieren begehrt.

Aufgebaut wurde sie im Jahr 2005 unter Federführung der Hochschule Magdeburg-Stendal und entwickelte sich seither zu deren Leuchtturmprojekt. Im GJU-Projektbüro (Koordination Dr. Monica Heitz) laufen alle Fäden zusammen. Als Projektleiterin zeichnet Prof. Dr. Manuela Schwartz verantwortlich, seit 2022 Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal und eine überzeugte Anhängerin der Internationalisierung der deutschen Hochschullandschaft.

„Corona, Nachhaltigkeit und Klimaschutz haben jüngst den Anspruch der Wissenschaft nochmals geschärft. Die Bewältigung dieser Herausforderungen gelingt nicht mehr national. Sie muss interdisziplinär und international angegangen werden“, erklärt die Rektorin. Auch demografisch ist Internationalisierung ein Teil der Zukunftssicherung der Hochschulen, da vor Ort weniger junge Bewerberinnen und Bewerber nachkommen. „Gut koordinierte Einwanderung bedeutet auch, die Menschen über Hochschulen und Ausbildung ins Land zu holen. Unser Master-Studiengang Water Management hat beispielsweise Studierende aus 15 Nationen weltweit. Die Studierenden mischen sich wunderbar auf dem Campus und im Stadtgeschehen.“

Auch unter diesem Gesichtspunkt sind Hochschulen entscheidende Ankerpunkte für eine internationale Stadt. Entsprechend blickt Professorin Schwartz neben unterschiedlichen Austauschprogrammen auf international orientierte und englischsprachige Studiengänge. Hier besteht ausdrücklich die Möglichkeit, Studienleistungen im Ausland zu erbringen. Zudem setzt sie auf das eingangs erwähnte und in der Hochschullandschaft besondere Großprojekt: Die GJU gilt als eines der erfolgreichsten transnationalen Bildungsprojekte weltweit. Sie basiert als einzige Hochschule Jordaniens auf dem Konzept der deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Derzeit sind ca. 4.400 Studierende aus der gesamten arabischen Region an der GJU auf den zwei Campus bei Madaba und in Amman immatrikuliert. Zum Studium gehören zwei obligatorische Semester in Deutschland, ein Studiensemester an einer der inzwischen 120 Partnerhochschulen sowie ein Praxissemester in einem von inzwischen über 5.000 kooperierenden Unternehmen.

„Die Absolventinnen und Absolventen sind dreisprachig – Arabisch, Englisch, Deutsch – und immer öfter für deutsche Arbeitgeber und ihre Nachwuchskräftegewinnung interessant“, erläutert Monica Heitz, Koordinatorin des Projektbüros. Zudem sorgt die Trägerschaft der Hochschule für das GJU-Projekt für einige Aufmerksamkeit unter den 120 deutschen Hochschulen, die regelmäßig Kontakt mit dem hiesigen Projektbüro halten.

Durch die Intel-Ansiedlung wird es weitere Anstöße geben. „Sie wird zwar nicht zu neuartigen Studiengängen führen“, erklärt die Hochschulrektorin, „wohl aber zu angepassten Inhalten“. Etwa einem Modul „Chip-Herstellungswissen“ für diverse Studiengänge oder zu andersartigen Schwerpunkten in den Bereichen von Maschinenbau, Mechatronik, BWL, Logistik oder Sicherheit und Gefahrenabwehr. „Wir kooperieren mit Intel, doch unsere Angebote sollen auch weiterhin für andere Unternehmen vor Ort, insbesondere auch KMU, sinnvoll sein. Intel bringt einen guten Schub, etwas zu verändern, Neues zu wagen und davon profitieren dann alle.“

„Magdeburg ist in den letzten Jahren auf jeden Fall internationaler geworden“, bemerken Schwartz und Heitz. Die angenehm überschaubare Stadt, die attraktive Lage in der Mitte Deutschlands und bezahlbares Wohnen sprechen sich durch Rückkehrer in ihren Heimatländern herum. Dadurch wird Magdeburg immer beliebter. Im Gegensatz zu anderen Städten mit sehr großen, anonymen Hochschulen fühlen sich die Studierenden mit „Welcome Festen“ und dem „Buddy Programm“ gut betreut und willkommen. „Alle Studiengänge bemühen sich um Hilfe und Unterstützung“, so Manuela Schwartz.

„Die Ottostadt ist auf einem guten Weg der Internationalisierung. Wichtig ist, dass unsere Internationals merken, dass Magdeburg Profil hat, eine gute Infrastruktur bietet sowie vielfältige Kultur und Freizeitangebote“, ergänzt Monica Heitz. Damit wird schlussendlich dem freundschaftlichen Austausch Aller der Weg geebnet.

Internationalisierung hilft der Hochschule, der Stadt und unseren jordanischen Partnern


German Jordanian University

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