„Ich hatte Bedenken, von einer großen Stadt wie Hamburg in eine etwas kleinere Stadt an ein Opernhaus zu wechseln. Diese Angst war völlig unbegründet“, weiß die Opernsängerin heute.

Na`ama Shulman kam im September 2021 nach Magdeburg und bekam gleich nach dem ersten Vorsingen einen Vertrag am Opernhaus. Es musste alles ganz schnell gehen, denn schon zwei Monate später begann die Spielzeit. Zunächst übertrug man der Sopranistin mittlere und kleinere Rollen. So konnte sie Erfahrungen sammeln, den Theaterbetrieb und ihre neuen Kolleginnen und Kollegen kennenlernen.

„Die waren alle so toll und haben mich sehr unterstützt. Es gibt so viele internationale Künstler hier am Haus und alle akzeptieren sich gegenseitig. Es fühlt sich an wie eine Familie“, beschreibt die 28-Jährige ihren Start am Magdeburger Theater, den sie bis heute nicht bereut hat. „Niemals!“

Nun singt sie Rollen wie die der Adina in der Donizetti-Oper „Der Liebestrank“ ihre bisher größte Herausforderung. „Diese Partie war für mich eine Herausforderung von der ich wusste, dass ich sie meistern kann, ich konnte dadurch viel lernen und mich enorm weiterentwickeln.“

Na`ama Shulman schätzt es sehr, dass man ihr so zahlreiche Möglichkeiten bietet, um ihr Repertoire zu erweitern und sich immer mehr zu professionalisieren. Das Ergebnis: „Ich bin tatsächlich eine andere Sängerin als vor zwei Jahren. Ich fühle mich in Magdeburg sehr frei und sehr glücklich!“

Dabei ist es nicht nur das erfüllte Wirken an der Bühne Magdeburg, das der Israelin dieses gerade beschriebene Gefühl vermittelt, sondern auch die Magdeburgerinnen und Magdeburger und die Stadt selbst, die sie herzlich willkommen heißen.

Die Menschen seien freundlich, lächeln sie an und seien interessiert, wenn sie sagt, dass sie aus Israel kommt. In den Straßen der Stadt hört sie viele Sprachen anderer Länder und Kulturen. Sie hat Freundinnen und Freunde auch außerhalb des Theaters, was sie glücklich macht. Sie kommen zu ihren Vorstellungen und sind ihre größten Fans.

In ihrer freien Zeit tanzt die aufgeschlossene junge Frau Salsa und das seit zehn Jahren, also auch schon in Israel. „Ich habe hier so viele junge und interessante Leute in der Salsa-Szene kennengelernt, super nett und offen in ihren Herzen.“ Na`ama Shulman, die in der Nähe von Tel Aviv aufgewachsen ist, liebt ihre Wohnung in Stadtfeld Ost und den Stadtpark. Sie freut sich, dort glücklichen Familien sowie jungen und älteren Menschen zu begegnen – alle mit einem Lächeln auf dem Gesicht: „Ich liebe es, zu sehen, wie die Stadt lebt.“

Ob sie Magdeburg als weltoffen beschreiben würde? Ja, sie ist froh, sagen zu können, dass sie aufgrund ihrer Herkunft nie schlechte Erfahrungen gemacht habe: „Ich bin immer sehr stolz, zu sagen, dass ich Jüdin bin und aus Israel komme.“ Sie identifiziere sich mit ihrem Heimatland über die Kultur, nicht über den Glauben, denn sie ist atheistisch erzogen worden.

Und warum Deutschland? Es war immer ihr Traum, Opernsängerin zu werden. Na`ama Shulman hat in Jerusalem Gesang studiert und mit einem Masterabschluss beendet. Das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg, das jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit bietet, ihre Ausbildung unter den Bedingungen eines Theaterbetriebes zu ergänzen und zu vervollständigen, habe sie 2018 nach Deutschland geführt. Das sei eine wichtige Erfahrung für sie gewesen. Zudem habe sie deutschen Vorfahren und war neugierig auf das Land.

Die glückliche Opernsängerin beschreibt die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt als „moderne, internationale, aufstrebende und lebenswerte Stadt mit tollen Menschen und hervorragenden kulturellen Angeboten, die es verdient, auch außerhalb der Landesgrenzen noch viel mehr wahrgenommen zu werden.“ Na`ama Shulman hat seit 2015 einen deutschen Pass. „Und jetzt erlebe ich wirklich, wie es ist, in Deutschland zu leben. Ich fühle mich wohl hier in Magdeburg. Es ist mein Zuhause.“

Das Theaterensemble – eine internationale Familie


Na`ama Shulman

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