Marius Sowislo wurde 1982 in Oberschlesien in eine sportbegeisterte Familie geboren. Als er fünf war, gingen seine Eltern als Spätaussiedler ins Ruhrgebiet. Da war die Familie zwei Jahre getrennt bis Mutter und Marius zu Vater und Bruder nachziehen durften. In Bochum begann er gleich mit dem Fußball. „Das war im Stadtteil auf dem Ascheplatz, wie damals üblich. Ich fand schnell Spaß am Spiel. Das war prima, um Freunde und Anschluss zu finden. Der Sport wirkt integrativ, ich war glücklich“, erinnert er sich an die Anfänge.

2012 wechselte er nach Magdeburg, das er damals kaum kannte: „Der Club war im Ruhrgebiet mit all den Traditionsvereinen an jeder Ecke, kaum präsent. Der 1. FC Magdeburg befand sich damals auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga.“ Sowislo, heute eine Legende des Vereins, half tatkräftig mit bei der Trendwende. Als seine Karriere mit Ende 20 fast ausklingen sollte, startete er nochmal durch. „Mein Vater, der Ostdeutschland gut kannte, riet mir zu, nach Magdeburg zu wechseln“, freut er sich rückblickend. Denn hier wurde es richtig gut: „Es gelang der Aufstieg mit dem 1. FC Magdeburg in die 3. Liga. Das war ein Meilenstein, endlich wieder im richtigen Profifußball mitzumischen.“

Der Schulterschluss mit Stadt, Fans und Wirtschaft begeisterte alle. Als Mannschaftskapitän war er maßgeblich am Aufstieg in die 2. Bundesliga beteiligt und erinnert sich gern: „Nun war das Stadion stets voll. Karten für die Spiele waren heiß begehrt.“ Sowislo, damals 35 Jahre alt, beendete seine Spielerkarriere auf ihrem glänzenden Höhepunkt mit dem Aufstieg.

Nach seiner Profikarriere beschloss er, als gut vernetzter Sportler und Geschäftsmann ein Netzwerk zu gründen, Samforcity: „Das ist eine Plattform für Sportler, regionale Wirtschaftspartner, für Fans sowie für Amateurverein. So können die Stadtbürger die Sportler als Menschen kennenlernen, und die Profis sich ganz auf ihre Sportkarriere konzentrieren. Das bringt dann auch die Stadt voran. Die Erfolge des Vereins bringen Strahlkraft.“ Das für ein solches Projekt notwendige Teambuilding, Stiften von Zusammenhalt und Eingehen auf diverse Individuen, das hatte Sowislo schon auf dem Platz als Spieler vorbildlich praktiziert. 2021 ist er ins Präsidium des 1. FC Magdeburg berufen worden.

Die Entwicklung der Stadt freut ihn: „Zwischen 2012 und 2023 ist die Ottostadt vorangekommen. Die Leute sind noch weltoffener geworden.“ Es sind viele Bereiche, in denen internationale Personen mitmischen. „An der Universität gab es wohl schon immer recht viele internationale Studenten. Es wird bunter hier, das ist gut. Man kann voneinander lernen. Im Sport integrieren sich die internationalen Spieler sehr schnell. Englisch zu sprechen hilft dabei.“

Sowislo selbst fühlt sich hier zuhause: „Meine beiden Kinder sind waschechte Magdeburger, da sind wir sehr stolz drauf.“ Bereut hat er seinen Umzug hierher keinesfalls: „Man weiß nie, wie es geworden wäre, wenn ich nicht hierher gewechselt wäre. Doch ich bin sehr dankbar dafür, wie es hier gekommen ist. Was ich hier sportlich, beruflich und privat aufgebaut habe, das wäre in Bochum wohl schwer möglich gewesen.“

Und auch die Stadt kommt super voran, findet der gut vernetzte Wahl-Magdeburger: „Durch die Entwicklung von Studiengängen und durch die Sportvereine prägt sich ein internationales Image. Der SC Magdeburg als Weltpokalsieger im Handball, wir im DFB Pokal und der zweiten Bundesliga, das strahlt aus. Hier sind auch viele tolle internationale Gastronomen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, eine weltoffene Stadt zu werden, wo jeder willkommen ist und beitragen kann, Magdeburg voranzubringen. Intel wird da auch eine große Wirkung haben, die Ottostadt in diese Richtung weiter zu modernisieren.“

Aus Polen ins Ruhrgebiet über Wuppertal und Siegen nach Magdeburg


Marius Adrian Sowislo

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