Ein Jahr. So lange wollte Fabian Kern damals in Magdeburg bleiben. Eine Zwischenstation soll die Ottostadt 2012 werden, als der Südtiroler beim „Nordlam“-Unternehmen anfängt. Womit der Südtiroler nicht rechnet: Es gefällt ihm an der Elbe bald so gut, und alles fügt sich so gut zusammen, dass wegzugehen keine Option mehr ist. Jetzt ist er elf Jahre hier, hat eine Familie gegründet, seine Frau kommt aus Wernigerode, seine Kinder sind Magdeburger. Er wohnt in Buckau, schwärmt von der Nähe zum Fluss und zu den Parks, vom Grün, „obwohl man trotzdem mitten in der Stadt ist“. Freundschaften sind gewachsen. Im Unternehmen, das nun zur österreichischen „Hasslacher-Gruppe“ gehört – dem Weltmarktführer für Brettschichtholz – übernimmt Fabian Kern immer mehr Verantwortung. Heute ist er Geschäftsführer und staunt manchmal selbst noch ein bisschen, wie alles gekommen ist.

„Ich habe nie an Magdeburg gedacht, wenn es um meine Zukunft ging“, erinnert sich Fabian Kern. Geboren in Bruneck saugt er in jungen Jahren das Flair von Südtirol auf, erlebt, wie sich Kulturen und Sprachen ganz selbstverständlich vermischen können, wie Internationalität gelebt wird. Er studiert Volkswirtschaftslehre in Verona und Betriebswirtschaft in Bozen. Professoren aus vielen Ländern der Erde geben dort ihr Wissen weiter, in den zumeist nur 15-köpfigen Studentengruppen sind nicht selten bis zu zehn Nationalitäten vertreten. So wie Fabian Kern seinen Master dreisprachig abzulegen – mit Italienisch, Deutsch und Englisch zu „jonglieren“ – ist hier nichts Besonderes. Nebenbei macht der junge Mann Praktika, schnuppert als Berater in Unternehmen hinein, lernt zahlreiche Branchen kennen. Sein Ziel nach dem Studium steht fest: Er möchte ins Ausland gehen, um dort einen interessanten Job zu machen. Er bewirbt sich bei der Firmengruppe „Rubner“, die gerade in die Erweiterung der zu ihr gehörenden „Nordlam GmbH“ am Standort Magdeburg investiert hat.

Fabian Kern kommt mit viel Neugier und Elan an seine neue Wirkungsstätte. „Ich wurde sehr gut aufgenommen“, erinnert er sich. Er wächst in die Themen hinein, mag die spannenden Aufgaben und die Stadt, in die er gezogen ist. „Damals sah alles noch anders aus“, sagt der Geschäftsführer, der Jahr für Jahr miterlebt, wie sich die Ottostadt verändert. Die Innenstadt wächst, der Industriestandort Rothensee wandelt sich. „Buckau erkennt man im Vergleich kaum noch wieder“, so Fabian Kern. „Das gesamte Stadtbild hat sich grundlegend verändert.“ Was mindestens genauso wichtig für ihn ist: „In den vergangenen Jahren haben sich auch das Lebensgefühl, die Wirtschaftslage und die Außenwirkung positiv gewandelt.“ Der Geschäftsmann erinnert sich daran, wie er vor seinem Wechsel an die Elbe „Magdeburg“ bei Google eingegeben hat und ein Bild bekam, „das nicht vom besten Image geprägt war“. Wer heutzutage nach Magdeburg sucht, würde viele positive Botschaften aus Sport, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft finden. Die Wirtschaft sei stark gewachsen, hätte sich gerade im Logistik- und Dienstleistungsbereich einen guten Namen gemacht, sagt er. Fabian Kern weiß: „Fast immer, wenn uns Gäste aus dem Ausland oder anderen Teilen Deutschlands besuchen, sind sie überrascht von der Stadt.“ Dass mit „Intel“ künftig noch mehr Aufmerksamkeit auf Magdeburg gezogen wird, daran hat er keinen Zweifel. „Mit dieser Investition wird nochmal mehr Internationalität bei uns einziehen, das wird der Stadt sehr gut tun“, sagt er. Als Geschäftsführer Hasslacher in Magdeburg freut er sich auf die nächsten Jahre in einem Unternehmen, das „als Einzelstandort international eine große Bedeutung hat, die noch wachsen wird“. Privat freut er sich auf die Zeit an seinem Lebensmittelpunkt mit seiner Familie und seinem Freundeskreis – und dem Gefühl, dass zu den Attributen, die Magdeburg beschreiben, bald ganz selbstverständlich auch „international“ gehört.

Ein Jahr plus X: Wenn die Zwischenstation zur Heimat wird


Fabian Kern

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