Gábor Janiga ist in Ungarn geboren, doch er fühlt sich als Magdeburger. Immerhin lebt der Wissenschaftler an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, dem Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik, seit 19 Jahren an der Elbe. Seine 17jährige Tochter ist hier geboren, und „wenn ich genau überlege“, so Gábor Janiga, „habe ich die meiste Zeit meines Lebens hier verbracht.“

Er kommt aus Miskolc in Ungarn, hat dort Informatik studiert und in Magdeburg an der Otto-von-Guericke-Universität seine Diplomarbeit geschrieben. Das war möglich, weil die Universitäten in Magdeburg und in Miskolc seit 60 Jahren miteinander kooperieren.

Der Strömungstechniker hat sich sofort in der „grünen Stadt“ wohlgefühlt. Dann kam die Promotion, und für seine Doktorarbeit führte ihn oft der Weg wieder nach Magdeburg. Bis heute ist der Strömungstechnik-Experte von der exzellenten technischen Ausstattung der Magdeburger Universität begeistert. Das war ein wichtiger Grund, hier eine Anstellung anzunehmen und für sechs Jahre an der Habilitation zu arbeiten. Viele ungarische Doktoranden waren schon damals an der Otto-von-Guericke-Universität tätig, was ein übriger heimatverbindender Faktor war.

1998 war Gábor Janiga als Student das erste Mal in Magdeburg. Das ist 25 Jahre her. Hat sich die Stadt in dieser Zeit verändert? „Ja, natürlich“, bestätigt er. „Es ist heute eine ganz andere Stadt als nach der Wende. Dynamisch, voller Leben und viel internationaler.“
Internationalität ist für Gábor Janiga Normalität. Das kommt daher, dass Studierende sehr vieler Nationalitäten an der Universität lernen. Man spricht vorwiegend Englisch, und als Professor hat man es mit vielen internationalen Kollegen zu tun.

Gábor Janiga kann auf zahlreiche wissenschaftliche Erfolge seiner Arbeit verweisen, die auch international Aufmerksamkeit fanden. 2008 hat er als Co-Autor an einer weltweiten Publikation mitgewirkt, ein Jahr später den Forschungspreis des Landes Sachsen-Anhalt in der Kategorie Grundlagenforschung erhalten. 2018 hat er in Magdeburg eine internationale Tagung mit Teilnehmenden aus 17 Ländern ausgerichtet, welche das erste Mal in Deutschland stattfand. Außerdem wurde ihm vor zwei Jahren von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ein weiterer Doktortitel zuerkannt.

Numerische Strömungsmechanik ist sein Spezialgebiet, wobei Strömungsprozesse im menschlichen Körper mit der Blutbahn, im Haushalt oder in der Industrie im Mittelpunkt stehen. Mit moderner Messtechnik und Computersimulationen für Strömungsprozesse arbeitet er mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter Ärzte, Ingenieure, Biologen und Informatiker.

Prof. Gábor Janiga hat zusammen mit vielen dieser Kollegen den „Stimulate Campus“, eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Siemens Healthcare sowie dem STIMULATE Verein, mit aus der Taufe gehoben. Strömungsmechanik und Neuroradiologie haben sich zu einer fruchtbaren Kooperation als Teil von STIMULATE entwickelt.

„Manch einer war anfangs verwundert, was denn eigentlich Strömungstechnik und neurologische Prozesse verbindet“, so Professor Janiga, „aber inzwischen gibt es zahlreiche Erkenntnisse aus dieser gemeinsamen Arbeit.“

Immer wieder lobt er die technische Ausstattung der Magdeburger-Universität und gerät beim jüngst auf dem Campus installierten europaweit leistungsstärksten 7-Tesla Magnetresonanztomografen sogar ins Schwärmen. Mit dem 7-Tesla-Connectome können mit einer bisher unerreichten Präzision u. a. Hirnfunktionen und -strukturen abgebildet und gemessen werden. Damit ist der Magdeburger Universitätscampus weltweit der zweite Standort eines MRT dieser Stärke. Ein weiteres Gerät steht in Berkeley in den USA.

„Das ist für unsere Arbeit eine sehr wertvolle Quelle für die Gewinnung von Daten, wie man sie sich nur wünschen kann. Hinzu kommt ein internationales Team, so dass es eine Freude ist, hier zu arbeiten. Diese Interaktion ist wichtig und führt dazu, dass das Weggehen von Absolventen in andere Länder nicht nur gestoppt, sondern sogar umgekehrt wurde. Und eine Ansiedlung, wie die von INTEL, wird die Stadt noch internationaler und damit attraktiver machen.“

Positive Impulse für die Universität und die Stadt


Professor Dr.-Ing. habil. Gábor Janiga

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