Den richtigen Ton zu treffen und die besondere Note zu finden, das begleitet Martin Richter schon lange. Die Musik zog ihn bereits in seiner Kindheit in den Bann – und schnell zum Konservatorium Georg Philipp Telemann. Er bekam eine Klavierausbildung, beschäftigte sich mit Musiklehre und mit Komposition, sang im Magdeburger Knabenchor. „Mir wurde am Konservatorium nahe gebracht, dass man Musik auch verstehen kann“, sagt der 27-Jährige. Das hat ihn geprägt. Zu Hause übte er und bekam Lust das weiterzugeben, was ihm selbst so gefiel. Musik zu studieren, war für ihn ein logischer Schritt nach dem Abitur am Raabe-Gymnasium. In Weimar studierte er Lehramt für Gymnasien, erarbeitete sich den Bachelortitel und den Masterabschluss. Er machte Praktika. Aber seine Kontakte nach Magdeburg ließ er nie abreißen. Während der Studienzeit entwickelte er „eine rege Reisetätigkeit“, meint er. Mit dem Magdeburger Knabenchor war er weiterhin unterwegs und  besuchte häufig seine Familie. Als sich am Konservatorium eine Stelle auftat, zögerte er nicht lange. Er griff zu, studierte zu Ende und arbeitete parallel bereits an der Magdeburger Musikschule. „Wir haben hier ein sehr gutes Haus, mit sehr guten Arbeitsbedingungen und einem Unterrichtsangebot, das man nicht überall findet“, erklärt der Magdeburger. Seit 2012 arbeitet Martin Richter am Konservatorium als Lehrer. Sein Motto ist so einfach wie schwierig: „Ich möchte Kinder für Musik begeistern.“ Sein Alltag hat einen eigenen Klang. Martin Richter unterrichtet nicht nur Schüler am Konservatorium, er lehrt auch in Burg, arbeitet beim Magdeburger Knabenchor und leitet das Vokalensemble der Polizei. Jetzt, wo er hier so stark verwurzelt sei, habe er bemerkt, wie grün Magdeburg ist, meint er. Und auch wie die Kulturszene gewachsen ist, nimmt er deutlicher wahr. „Im Forum Gestaltung gibt es anspruchsvolle Chormusik, Spitzenensembles spielen am Magdeburger Theater, das weiß ich sehr zu schätzen.“ Diese Botschaft will er auch mitnehmen, wenn er sein Stipendium des hiesigen Richard-Wagner-Verbandes nutzt und zu den Wagner-Festspielen nach Bayreuth reist. „Ich hoffe“, sagt er, „dass die Stadt noch viele Menschen anzieht, die sie kulturell weiterentwickeln.“ Er selbst sieht seine größte Verantwortung in seiner Arbeit mit den Schülern. „Über die Jahre wächst das“, sagt Martin Richter. „Ich wüsste nicht, warum ich das aufgeben sollte. Ich werde der Stadt wohl noch lange treu bleiben.“

Martin Richter