Einmal durch ganz Deutschland und wieder zurück. Sven Fricke ist gebürtiger Magdeburger, ist hier zur Schule gegangen, hat im Elektromotorenwerk Barleben eine Lehre zum Elektromaschinenbauer gemacht und Elektrotechnik an der hiesigen Hochschule studiert. 1990 entschloss er sich, in den Westen zu wechseln. Er landete in Unna bei Dortmund und bekam eine Stelle bei der Kaufhof AG. Später übernahm der Magdeburger die technische Leitung eines Kaufhauses. Er reiste durch Deutschland. Dortmund, Hannover, Koblenz, Köln – die Stationen hat Sven Fricke nicht gezählt. Heute ist er verantwortlich für die Wirtschaftsförderung in Barleben. Die Entscheidung zurückzukehren kam mit der Frage, wo seine Tochter, die in Magdeburg lebte, künftig zur Schule gehen sollte. Bereut hat er diesen Schritt nicht, erklärt Sven Fricke. „Ich habe mich klar für die Familie, die Region und meine Heimat entschieden.“ Bei seinen Besuchen in Magdeburg sei er immer erstaunt gewesen, „wie dynamisch die Entwicklung voranging – auch gesellschaftlich“, erinnert sich Sven Fricke. Seit sechs Jahren kümmert er sich in der Nachbargemeinde von Magdeburg um die Wirtschaftsförderung der Region. „Barleben hat viele Standortvorteile. Einer davon ist die Nähe zur Landeshauptstadt“, sagt er. Sven Fricke hat noch nie gern in Grenzen gedacht. Er meint: „Es reicht nicht aus, dass jeder nur für seine Stadt denkt, man muss über den Tellerrand hinaus schauen.“ Er beobachtet genau, was sich wirtschaftlich in der Region tut. Dass viele große Unternehmen „dicht machen mussten“, sei bedauerlich, meint der Magdeburger. „Aber es sind neue Keimzellen entstanden, die sich zu wichtigen Firmen entwickelt haben.“ Selbst in den Köpfen hätte sich viel verändert, bemerkt Sven Fricke: „Mich freut es, dass die Stadt viel für ihr Image getan hat und dafür bereits mit Preisen geehrt wurde.“ Engagement ist ihm, der in freien Minuten auf den Beeten im Garten abschaltet, wichtig. „Man sollte nicht nur meckern, sondern sich aktiv ins gesellschaftliche Leben einmischen.“ Der leidenschaftliche Fan des 1. FC Magdeburg tut das in vielerlei Hinsicht – setzt sich für Unternehmen ein, für die es schwieriger wird, Nachfolger für die Geschäftsführung zu finden und für die Stärkung des Mittelstandes. Sein Blick richtet sich auch auf die Wissenschaft. „Dort liegen unsere Ressourcen. Bei uns schlummern die Schätze nicht im Boden, sondern in den Köpfen.“ Das Engagement kommt aus seinem Herzen, sagt er, wenn er erklären soll, warum diese Themen ihm persönlich so wichtig sind. „Meine Heimat ist nun mal hier.“

Sven Fricke