Vieles, was Marion Hannebohm bisher getan hat, war mit einem Ziel verbunden: In Magdeburg zu arbeiten und zu leben. Als sie nach dem Abitur ab 1978 in Berlin Jura studierte, setzte sie alles daran, wieder in ihre Heimatstadt zurückzukehren. In Magdeburg liegen ihre Wurzeln, die Familie lebt hier, den Freundeskreis gab und gibt es nur hier. Und auch "ihr Sport" war hier. Als Schülerin zog sie erfolgreich ihre Bahnen in den Schwimmhallen, startete bei Kinder- und Jugendspartakiaden, war sogar für die Europameisterschaft nominiert. Als ihre Körperlänge einen Strich durch die Pläne des Leistungssports machte, wechselte sie die Wasser-Seiten und wurde mit 14 Jahren die jüngste Rettungsschwimmerin Deutschlands. Daraus ist eine sportliche Leidenschaft entstanden. Sie sagt: "Es gibt viele schöne Schwimmhallen hier und Seen in der Umgebung, das ist ideal." Ihr Master´s-Team sammelte jahrelang die deutschen Meistertitel. 2005 traten die Magdeburger Rettungsschwimmer erstmals bei der Europameisterschaft und 2006 bei den Weltmeisterschaften an und holten sogar in Australien Gold. Inzwischen sind es viele Medaillen geworden. "Wir haben uns in Melbourne, in Sidney und in Adelaide als Magdeburger Team gesehen und unsere Stadt repräsentiert", erinnert sie sich. Das ist noch immer so, wenn sie weit weg von der Ottostadt Magdeburg in die Fluten springt. "So  können wir der Stadt etwas zurückgeben", sagt Marion Hannebohm, die zweimal in der Woche trainiert. Wer die Anwältin kennt, weiß, dass sie sich nicht nur sportlich engagiert. Sie baute hier ein Rechtsanwaltsunternehmen auf, welches sich auf Immobilienrecht spezialisiert hat. Jedes Jahr organisiert Marion Hannebohm dort einen Empfang und lädt einen kleinen Magdeburger Verein in die Runde der Mandanten, Journalisten und Geschäftsfreunde ein. Die Vereine erhalten das gesammelte Geld und die Aufmerksamkeit der Gäste. Ihr sei es wichtig, denen zu helfen, die etwas anpacken, erklärt sie. Darum hat sie auch das Amt der Aufsichtsratsvorsitzenden der Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaft (MWG) übernommen. "Dabei kann ich Einfluss nehmen, Menschen zusammenbringen und Potenziale bergen", erklärt sie. An die Potenziale dieser Stadt hat Marion Hannebohm immer geglaubt. Auch darum entschied sie sich 1990 ein zweites Mal gegen Berlin. Am Obersten Gericht zu arbeiten - das Angebot klang beruflich verlockend. "Aber hier wegzugehen, das konnte ich mir nicht vorstellen", sagt sie. Sie freut sich stets auf die ersten Sätze ihrer Mandanten, die im Magdeburger Hauptbahnhof ankommen, zu Fuß in ihr Anwaltsunternehmen durch die Leiterstraße gehen. "Die haben alle einen sehr guten Eindruck von unserer Landeshauptstadt", sagt sie und lächelt.

Marion Hannebohm