Mimin und Minister lassen nichts anbrennen

Iris Albrecht und Holger Stahlknecht talkten beim „Magdeburger Allerlei“ 

Ottostadt Magdeburg. Eine Prise Humor und Zwischenapplaus waren genau die richtigen Zutaten bei der ersten Ausgabe „Magdeburger Allerlei“ in diesem Jahr. Das Publikum hat sich am Dienstagabend die Geschichten und Gerichte von Schauspielerin Iris Albrecht und Minister Holger Stahlknecht auf der Zunge zergehen lassen.

Wie kommt man dazu, einen Auberginen-Makrelen-Auflauf auf den Speisezettel zu setzen? Die Antwort von Iris Albrecht war einfach und kam so spontan wie viele ihrer Anekdoten. „Vor langer Zeit habe ich das italienische Gericht probiert und bin seitdem ein Fan davon.“

Die Schauspielerin, die seit vielen Jahren zum Ensemble des Theater Magdeburg gehört, brachte nicht nur eines ihrer Lieblingsgerichte mit ins Theatercafé „Rossini“, sie ließ sich auch vom Gastgeber der Talk-Koch-Show, Stadtmanager Georg Bandarau, beim Knoblauch schnippeln, Rühren und Anrichten einige private „Schmankerl“ entlocken. „Mal sehen, ob ich gleichzeitig Eier teilen und erzählen kann“, witzelte die gebürtige Quedlinburgerin, die in Magdeburg schon lange ihre Heimat gefunden hat.

Das gleichzeitige Zubereiten und Reden machte der Mimin jedoch keine Probleme und so erzählte sie unter anderem von ihrem Faible für den Tischtennissport, bei dem sie 1985 im Doppel erfolgreich bei den DDR-Meisterschaften mitgespielt hat.

Ihr Herz brannte allerdings schon in jungen Jahren eher für die Bühne – auch, wenn die Eltern einst über den Berufswunsch der Tochter „nicht ganz begeistert gewesen“ seien. Die Leidenschaft hat sich gehalten: Iris Albrecht geht in ihren Rollen auf, erzählt sie beim Kochen und überlegte, ob sie ein Glas Wein trinken könne: „Nicht, dass ich hier aus der Rolle falle.“ Mit viel Witz erinnerte sich die Schauspielerin, wie sie mit ihrem Mann, einem Theaterpädagogen, verkuppelt worden ist, und wie die Erzieherin damals im Kindergarten zu ihr gesagt hatte: „Dafür, dass sie so einen Beruf machen, haben Sie ein sehr normales Kind.“

Die Kinder spielen auch beim zweiten Gast der Show eine wichtige Rolle. „Wenn es die Zeit zulässt, bin ich am liebsten bei meiner Familie“, sagte Holger Stahlknecht. Der Minister für Inneres und Sport brachte die Rezeptur für "Allgäuer Krautspätzle" mit – ein deftiges Gericht, das „früher in der Hütte nach dem Skifahren auf den Tisch kam“. 

Während der Speck in der Pfanne brutzelte, plauderte der CDU-Minister über seine politischen Ansichten, die vom Publikum oft mit Zwischenapplaus bedacht wurden. Im Hinblick auf die „GroKo“-Frage meinte Holger Stahlknecht diplomatisch: „Erst kommt das Land, dann die Partei und danach die persönlichen Ambitionen.“ Feuer ins Öl zu schütten, sei nicht sein Ding – bei Kümmel dagegen ist der Minister schon eher dabei. „Wenn man ihn gleich ins Öl tut, explodiert das Aroma“, verriet der Jurist, der auch gern Klavier spielt – wenn freie Zeit bleibt. Die ist bei einem Minister allerdings eng bemessen. 

Bleiben doch mal freie Stunden, frönt er mit seiner Frau dem gemeinsam Hobby – der Jagd, erzählte er. „Ins Grüne zu gehen, auf dem Hochstand zu sitzen, das bedeutet Freiheit für mich“, erzählte Holger Stahlknecht, der für die Kochshow extra andere Termine verschoben hatte. Dann bekäme er auch die innere Ruhe, die er in einem solchen Amt „für extrem wichtig hält“. 

Auf seine weitere politischen Ambitionen angesprochen, wollte Holger Stahlknecht nicht zu weit über den Tellerrand schauen und sagte: „Das wird sich zeigen, in meinem Leben ist schon vieles anders gelaufen, als es geplant war.“ 

Neben den Talk-Einlagen der beiden Gäste konnte das Publikum beim „Magdeburger Allerlei“ auch wieder die Gerichte genießen. Ein besonderer Genuss war der Abend für die beiden Gewinner des Volksstimme-Gewinnspiels.