"Kulturstadtministerin" spricht über Magdeburg

Kamera läuft, hieße es wieder in „ottos wohnzimmer“. In der neuen Folge der Fernsehreihe, bei der Magdeburger*innen über sich, ihre Arbeit und Ziele erzählen, ist Regina-Dolores Stieler-Hinz zu erleben. Sie hat im Juli den Staffelstab von Prof. Dr. Matthias Puhle übernommen und ist Magdeburgs neue Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport. Bei „otto“ spricht sie über ihre ersten intensiven Monate in der Elbestadt, über blau-weiße Ansichten und nächste Herausforderungen.

Als frischgebackene Elbestädterin wollte Regina-Dolores Stieler-Hinz zunächst vor allem eins: „Nach und nach Magdeburg erobern“. Das erzählt die dreifache Mutter zu Beginn in „ottos wohnzimmer“. Umgekehrt hätte das sofort funktioniert. „Magdeburg hat mich gleich erobert“, sagt sie. Eine wichtige Rolle spielt dabei ihr Zuhause, das Regina-Dolores Stieler-Hinz als „Lieblingsort in der Stadt“ bezeichnet. „Dort kann ich mich zurückziehen, durchatmen und Gedanken sammeln.“ Viel Zeit zum Durchatmen ist der Kulturbeigeordneten, die aus Minden in Nordrhein-Westfalen an die Elbe gekommen ist, in der ersten Zeit in Magdeburg nicht geblieben. „Ich war sofort intensiv in den Prozess der Kulturhauptstadt-Bewerbung eingebunden“, sagt sie.

Dass die Ottostadt den Titel am Ende nicht geholt hat, sieht Stieler-Hinz inzwischen als Chance. „Zunächst war die Enttäuschung natürlich groß“, erinnert sie sich, „weil ich immer überzeugt davon war und noch bin, dass unsere Bewerbung, das Bidbook und die Qualität des Prozesses wirklich sehr gut sind“. Darum sei es jetzt „umso wichtiger, die große Geschichte der Stadt und ihr Potenzial weiter herauszustellen“. „Wir müssen jetzt die Enttäuschung in Energie umwandeln“, sagt sie vor laufender Kamera. Und: „Wir sind vielleicht nicht die Sieger, aber wir können Gewinner sein.“

Im Gespräch verdeutlicht die Beigeordnete immer wieder, wie wichtig Kultur ist und wie vielfältig sie diese in der Ottostadt bereits erlebt hat. Mit Blick auf die coronabedingten Einschränkungen betont Stieler-Hinz: „Kultur ist mehr als nur Freizeitvergnügen.“ Ihr Herz schlage für kulturelle Angebote. Als studierte Erziehungswissenschaftlerin liege ihr jedoch auch der Bereich Schule sehr am Herzen. Sie freue sich, dass in Magdeburg in den vergangenen Jahren sehr viel in die Schulinfrastruktur investiert worden ist. „Dennoch gibt es noch viel Luft nach oben und viel zu tun“, so Stieler-Hinz. Und auch der dritte Aufgabenbereich steht der Beigeordneten nahe. „Sport“, erklärt sie, „hat meinen Mann und mich stets begleitet“. Augenzwinkernd fügt sie an, dass sich beide „bei den Fußball-Farben nicht an etwas Neues gewöhnen mussten“ – und hat dabei den VfL Bochum und den 1. FC Magdeburg im Blick, die beide in Blau-Weiß auftreten.

Gefragt nach ihren nächsten Herausforderungen und Zielen spannt die Beigeordnete einen Bogen von der Kultur („Wir sind eine Stadt der Kultur und Kulturen. Das müssen wir weiter herausstellen.“) und den Bildungsbereich („Zu unseren Kernaufgaben gehört, den Digitalpakt vor Ort umzusetzen) über den Sport (bei Olympia in Tokyo 2021 gute Ergebnisse zu erzielen.“) bis ins Private („Ich war in der vergangenen Zeit wie ein Schwamm, habe alles in Magdeburg aufgesaugt, jetzt will ich vieles auch richtig kennenlernen.“). Bei ihrer „Premiere“ in „ottos wohnzimmer“ plaudert sie hin und wieder aus dem Nähkästchen – verrät unter anderem, dass sie als Fotografen-Tochter den Hang dazu hat, Bilder zu sammeln. Was die Beigeordnete sonst noch über sich, Minden, das Ruhrgebiet und Magdeburg erzählt, ist auf unserem YouTube-Kanal zu erleben.