Dr. Edda Weise, die erste Frau an der Spitze der Pfeifferschen Stiftungen zu Gast in "ottos wohnzimmer"

Mit Mann, Kind und Hund ist Dr. Edda Weise nach Magdeburg gekommen. Edda Weise ist seit Februar Vorsteherin und Vorstandsvorsitzende der Pfeifferschen Stiftungen – und damit in der mehr als 130-jährigen Geschichte die erste Frau an der Spitze. In „ottos wohnzimmer“, sollte sie ursprünglich im Dommuseum Ottonianum vor laufender Kamera eine erste Bilanz ziehen. Da das Haus durch die Corona-Schutzmaßnahmen derzeit für Publikum geschlossen ist, wurde der Katharinenturm zum alternativen Drehort – und bot eine passende Kulisse für ein interessantes Gespräch. In der Talkreihe des Stadtmarketings spricht sie mit Stadtmanager Georg Bandarau über die Vielfalt ihrer Aufgaben und was sie besonders bewegt.

Bereits nach den ersten Wochen in der Ottostadt war sich Dr. Edda Weise sicher, den richtigen Weg gewählt zu haben. Die Vorsteherin und Vorstandsvorsitzende der Pfeifferschen Stiftungen hat ihr Wirken vom kirchlichen in den diakonischen Dienst verlagert, ist vom 360 Kilometer entfernten Würzburg nach Magdeburg gezogen. In „ottos wohnzimmer“ spricht sie darüber, wie sehr sie die Traditionen der Aufklärung und Luthers Land hier schätze und schwärmt über „die vielen grünen Orte“ in der Stadt. Sie lädt die Zuschauer*innen ein, „mal über den wunderschönen Campus der Pfeifferschen Stiftungen zu schlendern“. Und sie sagt: „Magdeburg ist eine wunderbare Stadt.“ Als Naturmensch haben es ihr besonders die Elbwiesen angetan, wo sie oft mit dem Hund unterwegs ist, erzählt Dr. Edda Weise. „Von den schönen Flusslandschaften“ bekäme sie nie genug. Längst verstehe sie sich als Magdeburgerin erzählt die 55-Jährige in der Sendung. Was auch daran liege, dass sie ihre Arbeit in den Pfeifferschen Stiftungen als „vielfältig und wichtig“ empfindet. „Wir tragen den guten Geist Pfeiffers – Nächstenliebe und Glauben – durch den nahen Dienst am Menschen nach außen“, sagt sie. „Viele Menschen sind einsam, sie brauchen Nähe und Wärme, das können Diakonie und die Pfeifferschen Stiftungen bieten.“

Mehr als 1.600 Menschen arbeiten in den verschiedenen Bereichen, Krankenhäusern, Kliniken, Seniorenstiften, Wohngemeinschaften für demenzkranke Menschen, in der ambulanten Pflege, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, in Arztpraxen oder im Hospiz. „In der Gesamtheit“, so Dr. Edda Weise, „ist das alles sehr komplex, aber ich freue mich auf die Herausforderungen“. Es mache sie glücklich zu sehen, sagt sie, dass man sich um Menschen, die Unterstützung brauchen kümmere: „Eine Gesellschaft ist immer nur so gut, wie sie zu ihren Schwächsten ist.“ Das sei auch im Sinne von Gustav Adolf Pfeiffer, der die Pfeifferschen Stiftungen 1889 als „Evangelisches Johannesstift“ gegründet hat.

Was die Einrichtung übers Land hinaus bekannt machte, war die Pflege von Menschen mit Körperbehinderungen. „Er wollte sie nicht nur pflegen, sondern auch wieder in die Gesellschaft integrieren“, weiß Dr. Edda Weise. Wenn man sich „beamen“ könnte, würde sie den Superintendenten gern kennenlernen und „von ihm erfahren, wie der Anfang war“. In der Gegenwart möchte die erste Frau an der Spitze der Pfeifferschen Stiftungen, Innovationen stärken und die Digitalisierung vorantreiben. Sie sagt: „Wir müssen weiterhin neue Potenziale entdecken und weiterentwickeln – so wie es einst auch Gustav Adolf Pfeiffer gemacht hat – und dabei die Menschen im Blick behalten. Diakonie ist auch Anwalt zerbrechlichen Lebens. Das ist für mich eine zentrale Aufgabe der christlichen Wohlfahrtseinrichtung.“

Noch mehr zu ihrer Arbeit, ihrem privaten Leben und ihrem Neuanfang auf allen Ebenen, ist in der neuen Folge von „ottos wohnzimmer“ zu erfahren. Die Sendung Sie sich auf unserem YouTube-Kanal ansehen.