Sprachübungen am Herd und Moussaka als erste Wahl - Museumschefin und 1. Kapellmeister brachten gute Stimmung ins "Allerlei"

Ottostadt Magdeburg. Humor und gute Laune waren die beiden wichtigsten Zutaten beim „Magdeburger Allerlei“ am vergangenen Dienstag. Im Opernhaus kochten, schnippelten und lachten Dr. Gabriele Köster und Svetoslav Borisov bei der letzten Ausgabe der Talk-Kochshow in der Spielzeit um die Wette. Kostproben der Lieblingsgerichte und Anekdoten der Direktorin der Magdeburger Museen und des 1. Kapellmeisters am Theater Magdeburg gab es als „Sahnehäubchen“ obendrauf.

 

Das hat es beim „Magdeburger Allerlei“ noch nie gegeben: Die Talk-Küche im Opernhaus wurde kurzfristig zu einem Probenraum. Animiert von Dr. Gabriele Köster und Gastgeber, Stadtmanager Georg Bandarau, übte das Publikum den Namen des neuen Dommuseums „Ottonianum“ auszusprechen. Das funktionierte nach kurzer Zeit recht gut und sorgte für einige Heiterkeit vor und hinter dem Herd.

 

Die Leiterin der Magdeburger Museen sieht der neuen Kultureinrichtung, die im Erdgeschoss der ehemaligen Reichsbank am Dom entsteht, mit Freude entgegen. „Die Ottostadt bekommt bald ein Ottonianum, das ist großartig“, schwärmte Dr. Gabriele Köster. Dass der Name den Magdeburgern nicht ganz so leicht von der Zunge rollt, hätte sie schnell gemerkt, sagt die Museumschefin. „Allerdings haben wir den Otto allein, ein Dommuseum kann es überall geben.“

 

Wie man den Magdeburgern Appetit macht, damit kennt sich die gebürtige Mönchengladbacherin aus. Im Kulturleben der Stadt mischt die Wahl-Magdeburgerin mit Leidenschaft mit, stellt Ausstellung auf die Beine, koordiniert Projekte und wird nicht müde, die Vielfältigkeit der Kunst und Kultur anzupreisen. Mit ihrem  „Radicchio Risotto“ machte sie dem Publikum in der Talk-Küche schnell Appetit auf kommende Gaumenfreuden. Bei der Kostprobe des Lieblingsgerichtes („Ich liebe Risotto!“) waren die Gäste jedenfalls sehr angetan, dazu servierte Dr. Gabriele Köster Geschichten über ihre Forschungen in Venedig – „übrigens Radicchio-Anbaugebiet“ – oder ihre Verbundenheit mit der britischen Kriminalfilm-Fernsehserie rund um Inspector Barnaby – „weil Kunsthistorie und Krimis oft viel gemeinsam haben“.

 

Mit viel Leidenschaft und Lachern vermischte auch der zweite Gast des Abends die Zutaten seines Leibgerichtes. Svetoslav Borisov erklärte gleich offen: „Genau gesagt, kann ich gut Spiegeleier und Moussaka zubereiten.“ Für die Talk-Koch-Show entschied sich der 1. Kapellmeister am Theater Magdeburg glücklicherweise für das Auflaufgericht – was die Zuschauer bei der Verkostung mit Lobesworten hervorhoben.

 

Zwischen Kartoffeln schneiden und Hackfleisch schichten, verriet der leidenschaftliche Dirigent, dass er „jetzt zum 40er Club gehört“. Dass er seinen runden Geburtstag ausgerechnet am Freitag, den 13., gefeiert hat, sei ein „Glücksfall“. Der Musiker mit den bulgarischen Wurzeln ist eben ein geborener Optimist. Selbst beim Thema Bewerbung zur Kulturhauptstadt, kann er Glückszeichen erkennen: „Ich war in Graz als Karen Stone Intendantin dort war und die Stadt erhielt den Titel. Nun sind wir wieder beide in einer Stadt, die sich darum bewirbt…“ Die Zeichen für seine Moussaka im „Café Rossini“ standen den ganzen Abend günstig. Das Gericht wurde pünktlich fertig und zwischendurch blieb genügend Zeit, um darüber zu sprechen, dass er ein Schüler des berühmten Dirigenten Kurt Masur war, dass Großvater und Vater Trompeter waren oder er „fest daran glaubt, dass Magdeburg durch die Bewerbung um den Kulturhauptstadt-Titel noch mehr Schwung bekommen wird“.

Das Publikum dankte den beiden kochenden und plaudernden Gästen mit viel Applaus, ließen sich Anekdoten und Gerichte auf der Zunge zergehen. An den Tischen der ausverkauften „Magdeburger Allerlei“-Ausgabe saßen auch Elisabeth und Rolf Pilz. Die Volksstimme-Leser hatten beim Gewinnspiel jeweils zwei Tickets für das geschmackvolle Spektakel gewonnen.

Der Offene Kanal zeigte die Aufzeichnung der Sendung am 04. Mai 2018  um 20.00 Uhr.