„Jedes Mal, wenn ich von Magdeburg nach Kiel fuhr, kam die Ernüchterung. Magdeburg war so attraktiv geworden“, schätzt Andreas Petzold seine Heimatstadt, die er liebevoll als „Metropole mit provinziellem Charme“ bezeichnet. Bei Schwerin geboren, zog es seine Familie vor 44 Jahren nach Magdeburg. „Ich war damals drei Jahre alt. Meine Mutter bekam ein Angebot, als Chefmaskenbildnerin am Maxim-Gorki-Theater, dem heutigen Opernhaus, zu arbeiten“, erzählt der 47-Jährige mit Stolz. Also absolvierte Petzold hier seine Schul- und Lehrausbildung zum Elektromechaniker. „Nach der Wende arbeitete ich knapp zehn Jahre für Siemens im Außendienst.“ Allerdings bedeutete das auch ein häufiges Pendeln zwischen Magdeburg und Hannover, Bielefeld und anderen Städten: „Daher hatte ich immer wieder den Blick von Außen und sah die positive Entwicklung von Magdeburg mit eigenen Augen.“ Später erhielt Andreas Petzold ein attraktiveres Jobangebot im Norden Deutschlands. „In Kiel lebte ich drei Jahre lang, aber an meinem 40. Geburtstag stellte ich fest, dass ich nicht wirklich glücklich war. Ich vermisste meinen fast erwachsenen Sohn. Er wohnte noch in Magdeburg, genauso wie meine Mutter und Freunde. Alle freuten sich über meinen Entschluss zur Rückkehr.“ Schließlich entschied er sich zurückzukehren, ungewiss ob er eine Anstellung finden würde. Die Lösung lag in der Selbstständigkeit, wodurch er wertvolle Erfahrungen sammelte. Aus diesem Grunde weiß er: „Das Wirtschaftsleben in der Region muss bunter und noch attraktiver für Unternehmen werden. Dass die Ansiedlungspolitik funktionieren kann, zeigt beispielsweise die Schuberth Helme GmbH.“ Mit den kulturellen Angeboten der Stadt ist er mehr als zufrieden: „Magdeburg kann europäische Kulturhauptstadt werden. Die Theaterlandschaft ist riesig, der Moritzhof sehr attraktiv und charmant. Wir gehen regelmäßig ins Opernhaus und das jährliche Domplatz Open Air gehört zum Pflichtprogramm. Die Museen bieten sehr viel für Familien, die Kinolandschaft ist dank der kleinen Kinos komplett und die Parklandschaft wunderschön. Es gibt genügend Möglichkeiten, sich zu entspannen.“ Seit ca. vier Jahren ist Andras Petzold beim Wirtschaftsmagazin „aspekt“ in der Mediaberatung tätig und seit drei Jahren kann er bei der Cybertrading GmbH in Barleben seine Kompetenzen im Verkauf ausleben. Würde heute ein spannendes Jobangebot in der Ferne anklopfen: „Ich würde jedes ausschlagen. In allen Lebensbereichen habe ich meine Mitte gefunden.“

Andreas Petzold