Nancy Kellermann und ihr Team haben in Magdeburg das erste Zentrum für Optometrie und Augenoptik eröffnet. Zum Einsatz kommen dort viele technische Hilfsmittel, digitale Daten fließen – menschliches Augenmaß und fachliche Expertise sind dennoch in erheblichen Maßen gefragt.

Für die Ottostadt ist es eine Premiere. Mit der „Zentrum für Optometrie und Augenoptik Magdeburg GmbH“ gibt es seit kurzer Zeit erstmals eine Anlaufstelle für das, was am besten als „Schnittstelle zwischen Augenarzt und Optiker“ beschrieben werden kann. „Noch können sich hierzulande nur wenige Menschen vorstellen, was Optometrie bedeutet“, weiß Geschäftsführerin Nancy Kellermann. Die Augenoptikermeisterin ergänzt die Feststellung sehr schnell mit dem Satz: „Wir sind angetreten, das zu ändern.“ Darum wird das gesamte Team im „Zentrum für Optometrie und Augenoptik“ auch nicht müde, zu erklären, was das Besondere an der Fachrichtung ist, die im englischsprachigen Raum längst etabliert ist.

„Unser Schwerpunkt ist die Augengesundheitsvorsorge“, sagt die Geschäftsführerin. „Wir erbringen umfassende Gesundheitsdienstleistungen rund um das Auge und das visuelle System.“ Das heißt, im neuen Zentrum werden neben der Bestimmung der Fehlsichtigkeit hinaus auch Messungen von Sehfunktionen und Untersuchungen zur Augengesundheit durchgeführt. „Wir können alles kontrollieren – vom Lid bis zur Netzhaut“, so die Fachfrau. Dank der akademischen Ausbildung sind die Optometristen berechtigt und befähigt, alle Ergebnisse zu interpretieren und bei Bedarf zielgerichtet an einen Arzt zu verweisen, damit dieser ein Diagnose stellen und eine Therapie explizit zu diesem Schwerpunkt einleiten kann.

Andersherum kann man im Magdeburger Zentrum, wenn keine ärztliche Hilfe benötigt wird, ebenfalls vielfältig weiterhelfen. Wer seine Augen gründlich prüfen lassen möchte, ist genauso an der richtigen Adresse, wie Menschen, die zu Vorsorgeuntersuchungen kommen, Kontaktlinsen-Anpassungen oder Sehberatungen suchen. Damit das genaue Ergebnisse erhält, arbeitet es manuell oder mit digitalen Hilfsmitteln. So wird mit einem sogenannten Tonometer der Augeninnendruck geprüft oder mit einem Verfahren, das dem MRT ähnlich ist, kann die Netzhaut bildlich dargestellt werden. Nancy Kellermann sagt: „Die Digitalisierung vereinfacht unsere Arbeit deutlich, für die Auswertung und Beurteilung sind jedoch umfassende Kenntnisse gefragt. Wir drücken nicht nur Knöpfe, wir gehen viele Schritte weiter“.

In der Ottostadt sehen sich Nancy Kellermann sowie ihre Kolleginnen und Kollegen in dieser Position in der Vorreiterrolle. Diese möchten sie künftig weiter ausbauen. „Unser Zentrum in Magdeburg zu etablieren und möglichst weitere Standorte in der Region aufzubauen, gehört zu ihren Zielen. Gern zitiert die junge Frau bei Blicken in die Zukunft den Slogan, den sie schon heute mit Leben füllen: „Warten war gestern, Augengesundheitsvorsorge ist heute.“

Dass in den kommenden Jahren die Digitalisierung auch in ihrem Bereich weiter voranschreiten wird, liegt für sie auf der Hand. Sie sagt: „Allein, was sich in den vergangenen zehn Jahren in unserem Berufsfeld getan hat, ist bemerkenswert. Tonometer und Netzhautkameras beispielsweise sind heute ganz anders konzipiert als damals. So wird es weitergehen.“ Und sie glaubt auch, dass sich der digitale Wandel in ihrer Heimatstadt weiter durchsetzen wird. „Ich bin nach Magdeburg zurückgekehrt und nehme positiv wahr, wie sich die Stadt auch im Umgang mit digitalen Möglichkeiten, entwickelt hat. Die Stadt nutzt das Potenzial“, so Nancy Kellermann, die auch privat auf die Erleichterungen schwört, die durch die Digitalisierung in die Gesellschaft einziehen. Die Magdeburgerin hat ihr Haus in ein „Smart Home“ verwandelt, kann so von Licht über Heizung, Alarmanlage bis zum Garagentor alles automatisiert steuern. Sie beschreibt sich als „digital affin“. Dennoch betont die Augenoptikermeisterin hinsichtlich ihres Berufsfeldes, dass es auch in Zukunft vor allem auf das Fachwissen der Menschen ankommt. „So sehr uns Künstliche Intelligenz bald helfen wird, sie wird die Daten nicht so auswerten und beurteilen können, wie wir Menschen. Wir arbeiten also Hand in Hand mit den neuesten digitalen Anwendungen“, so Nancy Kellermann.