30 Magdeburger Thesen für eine Kirche der Zukunft

Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen feiert die Ottostadt Magdeburg in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Reformation. In Schaufenstern in der Innenstadt werden ab dieser Woche Plakate mit den „Magdeburger Thesen“ zu sehen sein. Pfarrerin Gabriele Herbst hat dafür Einwohner um ihre Interpretationen der historischen Luther-Worte gebeten.

Welche Wirkung haben die Thesen des berühmten Reformators heute noch? Welchen Bezug stellen Magdeburger dazu her? Sind die Worte aus der Kirche noch zeitgemäß? Solche Fragen hat sich Pfarrerin Gabriele Herbst gestellt und bei der Suche nach Antworten Passanten in der Ottostadt Magdeburg befragt. Herausgekommen ist dabei eine Sammlung von Wünschen und Aussagen, die einen Bezug zu den Luther-Thesen herstellen. Insgesamt 30 Thesen von Magdeburgern werden in diesen Tagen in den Schaufenstern des Breiten Weges zu sehen sein.

Darunter sind Wünsche wie: „Ich wünsche mir eine Kirche, in der sich wirklich JEDER Gottes Kind nennen darf.“ oder „Ich wünsche mir eine Kirche, die Asylbewerber in unserem Land unterstützt und begleitet.“

„Mit den 30 Thesen für eine Kirche der Zukunft von heute und morgen können wir deutlich machen, dass den Magdeburgern der Bezug zu Gott immer noch wichtig ist. Die Aussagen zur Kirche sind Wünsche und Hoffnungen zugleich, sie zeigen, dass der Glaube ein wichtiger Bestandteil im Leben vieler Menschen ist“, sagt Gabriele Herbst.

„Die Kirche hat für viele Magdeburger einen festen Platz im Leben. Das zeigen diese vielfältigen Thesen“, so Stephan Hoenen, Superintendent des Evangelischen  Kirchenkreises Magdeburg. Auch Matthias Schenk vom WOBAU-Marketing und Vorstandsmitglied der IG Innenstadt zeigt sich beeindruckt von der Bandbreite der neuen Thesen-Interpretationen: „Die Sätze der Magdeburger zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass sich die Einwohner mit der Reformation auseinandersetzen. Es ist schön, dass wir das so plakativ deutlich machen.“

Stadtmanager Georg Bandarau meint: „Mit den Thesen der Magdeburger holen wir die Reformation in unseren Alltag. Wer durch die Innenstadt geht, wird von ihnen begleitet. Das ist ein gutes Vorzeichen für den Kirchentag auf dem Weg, den wir im Mai in der Ottostadt Magdeburg feiern.“

Das erste Plakat wurde am Mittwoch, dem 3. Mai, in der WOBAU-Geschäftsstelle an der Krügerbrücke aufgehängt. Die weiteren Plakate mit den Thesen und Namen der Magdeburger folgen in den nächsten Tagen. Zu sehen sein werden sie in den Schaufenstern am Breiten Weg.