Herausforderungen und neue Perspektiven - Verwaltungsdirektorin vom Theater Magdeburg zu Gast in "ottos wohnzimmer"

Vorigen Oktober wechselte Bettina Pesch vom Theater Dortmund ans Haus in die Elbestadt. Als neue Verwaltungsdirektorin ist sie zugleich die stellvertretende Generalintendantin am Theater Magdeburg. Ihr erstes Fazit zur hiesigen Theaterkultur fällt in „ottos wohnzimmer“ positiv aus – genau wie der Eindruck von der Stadt. 

Ottostadt Magdeburg. Herausforderungen anzupacken, das liegt Bettina Pesch im Blut. Ins Gespräch mit Gastgeber Stadtmanager Georg Bandarau in „ottos wohnzimmer“ steigt sie schwungvoll ein und erklärt: „Städte im Osten und ihre Theater stehen besonders dafür, dass sie sich immer wieder neu definieren müssen. Auch mit Blick auf die Kulturhauptstadt-Bewerbung müssen wir uns fragen, was wir entwickeln wollen.“ Damit wiederum entwickelt sich schnell ein intensives Gespräch an der Kaffeetafel, bei dem es um Theater, Genres und die Ottostadt Magdeburg geht. „Ich bin hier sehr herzlich empfangen worden“, sagt Bettina Pesch, die im Oktober vom Dortmunder Theater nach Magdeburg gekommen ist und fügt an, wie gut ihr die Stadt gefalle. „Ich bin beeindruckt von der Historie, aber auch von der Entwicklung, die hier stattfindet.“ 

Genauso beeindruckt ist sie von ihren Mitarbeitern. „Sie sind unglaublich motiviert und offen für neue Ideen“, hebt die Verwaltungsdirektorin hervor. Auch das sorge dafür, dass das Theater Magdeburg in Deutschland bereits einen sehr guten Ruf genieße. Dass sie diesen jetzt weiter mit ausbauen kann, gefalle ihr, meint Bettina Pesch und verrät: „Wir möchten jetzt gern noch mehr das junge Publikum erreichen, die Digitalisierung vorantreiben. Dafür haben wir bereits einige Projekte angestoßen.“

In ihrer Funktion möchte sie zugleich aber auch dafür sorgen, dass die Kosten transparent gestaltet werden, erzählt sie Georg Bandarau. Ob sie Zeit hätte, einige Inszenierungen zu genießen? Auf diese Frage des Gastgebers folgt in „ottos wohnzimmer“ ein kräftiges Kopfnicken. „Ich liebe die Vielfalt des Theaters.“ Das sei auch der Grund, so Bettina Pesch, dass sie alle Formen „nach draußen zu gehen“ unterstütze. „Schließlich“, erklärt sie, „können wir als Theater sogar mithelfen, die Innenstadt noch lebendiger zu gestalten.“ Die Musicals auf dem Domplatz seien „hervorragend dafür geeignet“. Dass sie inzwischen selbst noch weit mehr Magdeburger Ecken als den Platz vor Magdeburgs Wahrzeichen kennt, ist für Bettina Pesch „nur folgerichtig“. „Ich arbeite und lebe ja hier“, meint sie und schwärmt von den „tollen Joggingstrecken an der Elbe“, von ihrem Lieblingsplatz auf der Hubbrücke, von wo „man so tolle Perspektiven hat“. In „ottos wohnzimmer“ wechselt die Verwaltungsdirektorin jedenfalls gern die Perspektiven. Sie beleuchtet ihre Sicht auf die Stadt, die Verknüpfung der kaufmännisch-administrativen Seite mit der Kunst und die Möglichkeiten, wie man neues Publikum gewinnen könne, ohne das Stammpublikum zu verlieren. 

Wie sie diese anpacken möchte, warum es ihr beim Theater und im Privaten „auf die richtige Mischung“ ankommt, erfahren Zuschauer in der Folge von „ottos wohnzimmer“, die am 16. April 2018 um 18.00 Uhr im Offenen Kanal ausgestrahlt wird.