Gespräche zwischen Kunst und High-Tech Leiterin des Kunstmuseums und Wissenschaftler der Hochschule in "ottos wohnzimmer" zu Gast

Auf den ersten Blick verbindet Dr. Annegret Laabs und Prof. Dr.-Ing. Johann H. Hinken nicht besonders viel. In „ottos wohnzimmer“ haben die zwei Gäste an der Kaffeetafel im Gespräch mit Stadtmanager Georg Bandarau dann aber doch einige Gemeinsamkeiten entdeckt, über Kunst geplaudert, über die Stadt und ihre Bewohner. Die Leiterin des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen und der Gründer der „FI Test- und Messtechnik GmbH“ gehen Dingen auf den Grund und schauen in die Tiefe, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven. 

Ottostadt Magdeburg. Vor vielen Jahren hat Prof. Dr.- Ing. Johann H. Hinken einen wertvollen Tipp erhalten, den er heute noch beherzigt, wenn es um die Ottostadt geht. Der Wissenschaftler, Erfinder und Unternehmer erzählt in „ottos wohnzimmer“ gleich bei der Begrüßung von seinen ersten Tagen als Neu-Magdeburger. „Man hat mir 2002 geraten: „Wenn Sie hier einen Fuß auf den Boden bekommen möchten, dann sagen Sie bloß nicht mehr Maaaagdeburg.“ Das hat er nicht nur sofort als Dozent an der Fachhochschule umgesetzt, sondern sagt heute noch mit Vorliebe „Machteburch“.

Auch Dr. Annegret Laabs weiß, wie man mit Befindlichkeiten in dieser Stadt umgehen sollte. „Wenn wir hier Kunst in den öffentlichen Raum stellen, wird darüber immer kräftig diskutiert. Ich habe gelernt, das positiv zu sehen, die Magdeburger sind neugierig und wollen teilhaben“, sagt die Leiterin des Kunstmuseums. Das sei ein Grund dafür, dass es das Kunstwerk an der Hubbrücke, auch nach mehrfacher Zerstörung, immer noch gebe. Der Schriftzug Von hier aus noch viel weiter von Maurizio Nannucci leuchte noch, weil „die Magdeburger eine große Hilfsbereitschaft dafür zeigen“, sagt Dr. Annegret Laabs. Beide, der Unternehmer und die Leiterin des Kunstmuseums, sind inzwischen tief verwurzelt in der Elbestadt – von hier aus schauen sie weit über den Tellerrand. Das High-Tech-Unternehmen von Prof. Hinken, das auf die zerstörungsfreie Mess- und Prüftechnik spezialisiert ist, spielt mit Kunden wie „Airbus“ oder „Rolls-Royce“ in der weltweiten Liga mit – genau wie das Kunstmuseum im Kloster. „Es ist wichtig, sich zu vernetzen, denn nur so kann man kontinuierlich einen solchen Ort entwickeln“, erzählt Dr. Annegret Laabs ihrem Gastgeber Georg Bandarau.

Dass sie sich indes einmal so für die Kunst einsetzen und Umbauarbeiten für ein Museum mitbestimmen würde, hat sich Dr. Annegret Laabs nicht träumen lassen. „Als Kind wollte ich in die Fußstapfen meines Opas treten und Architektin werden“, erzählt sie. Heute engagiert sie sich so stark im ältesten Gebäude Magdeburgs – neben vielem anderem für die Sanierung der Krypta – das auch Oberbürgermeister Lutz Trümper einst festgestellt hatte: „Frau Laabs, sie leben ja hier.“ Mit solchen Anekdoten würzt die Leiterin des Kunstmuseums ihre Rückblicke, Ausblicke und Einblicke. Und auch Prof. Hinken als Hobbyfunker hat einiges zum Gespräch beizusteuern: von seiner Vorliebe für Ausstellungseröffnungen, von Kooperationen und die Arbeit als An-Institut in der Hochschule, „wo kräftig entwickelt wird“. Das Gespräch hat sich jedenfalls prächtig entwickelt und Gemeinsamkeiten sind auf den zweiten Blick nicht zu übersehen. Die Folge wird am 16. Dezember 2017 um 18:00 Uhr im Offenen Kanal Magdeburg ausgestrahlt.