Magdeburg ist lebendige Stadtgeschichte

Der Magdeburger Reiter - erstes frei stehendes Reiterstandbild im deutschsprachigen Raum

Der Magdeburger Reiter vor dem Rathaus ist das erste frei stehende Reiterstandbild nördlich der Alpen und mit dem Bamberger Reiter eines von allein zwei erhaltenen Reiterstandbildern des Mittelalters. Es entstand um 1240 vermutlich durch Meister der Magdeburger Dombauhütte.

Der Magdeburger Dom – erster gotischer Dom auf deutschem Boden

Der Dom "St. Katharina und Mauritius" ist der älteste gotische Sakralbau auf deutschsprachigem Boden und mit seiner Höhe von 104 Metern der höchste Sakralbau Ostdeutschlands. Seine Ursprünge liegen bereits im Jahr 937, als Otto I. ein Kloster zu Ehren des Heiligen Mauritius gründete, dessen Kirche er ab 955 zur romanischen Basilika ausbauen ließ. Zusammen mit der ottonischen Kaiserpfalz bildete der Dom den Mittelpunkt des sogenannten "Dritten Roms". Als Otto I. 973 starb, wurde er im Dom zur letzten Ruhe gebettet. Nachdem der ottonische Dom 1207 bei einem Stadtbrand zerstört worden war, begann bereits zwei Jahre später der Wiederaufbau, der über 300 Jahre bis 1520 dauern sollte.
(Dieses Argument wurde vorgeschlagen von Dr. Bernd Rein)

Das letzte von Hundertwasser entworfene Haus steht in Magdeburg

Mit der "Grünen Zitadelle von Magdeburg" entstand am Breiten Weg das letzte von Friedensreich Hundertwasser entworfene Gebäude in Magdeburg.
www.gruene-zitadelle.de

Magdeburg - die Wiege des Heiligen Römischen Reiches

Kaiser Otto der Große begründete 962 das spätere so genannte Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das bis 1806 Bestand hatte. Lieblingsresidenz des Kaisers war in dieser Zeit Magdeburg. Deshalb errichtete er hier auch eine Pfalz und eine reich ausgestattete kathedralartige Klosterkirche. Otto der Große sah sich als rechtsmäßiger Nachfolger der römischen Cäsaren. Damit steht das Magdeburg des 10. Jahrhunderts in einer Reihe mit den Hauptstädten des römischen Reiches - Rom - und des oströmischen Reiches - Konstantinopel.
(Dieses Argument wurde vorgeschlagen von Jens Klapputh www.magdeburg-jkfotos.de)

Ohne Guericke damals keine Wetterfrösche heute

Als einer der Vorreiter der Wettervorhersage ging Otto von Guericke in die Geschichte ein.
So konstruierte er u.a. ein mit Wasser gefülltes zwei Meter langes verschlossenes Barometer, mit dem er im Jahre 1660 das Wetter vorhersagte. Mittels dieses Barometers beobachtete er die Schwankungen des Luftdrucks, maß mit verschiedenen Thermometern die Veränderungen der Lufttemperatur und schloß damit auf die Wetterlage. Das Barometer bekam den Namen "Magdeburger Wettermännchen".

Der erste Bürgerpark Deutschlands entstand in Magdeburg

In den Jahren 1825 bis 1835 entstand in Magdeburg der erste in Deutschland angelegte Bürgergarten, der heutige Klosterbergegarten. Der Entwurf für den Klosterbergegarten stammt von Peter Josef Lenné. Das darin befindliche Gesellschaftshaus wurde zwischen 1828 und 1829 nach Plänen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel gebaut.

Durch den Bau von Verkehrswegen sind von der ursprünglichen Größe von 33 ha allerdings nur noch 11 ha erhalten geblieben. Diese bereichern jedoch noch heute die Lebensqualität.

Der erste deutsche Motorflug fand in Magdeburg statt

Von 1905-1909 wirkte Hans Grade in Magdeburg als Direktor seiner eigenen Motorenfabrik.
Erste Fugversuche auf dem Cracauer Anger, wo er am 28.Oktober 1908 den ersten deutschen Motorflug in einem selbstgebauten Flugzeug unternahm (8m Höhe, etwa 100m weit, endete aber noch mit Bruchlandung). Ab 1910 baute er in Bork Sportflugzeuge in Serie und eröffnete die erste deutsche Flugschule.

Die Elite Europas wurde in Magdeburg ausgebildet – vor 600 Jahren an der Magdeburger Domschule

Bischof Adelberg von Prag, Erzbischof Brun von Querfurt und Bischof Thietmar von Merseburg sind nur einige, der später berühmt gewordenen Magdeburger Domschule.
Dort lernte man, allerdings auch mal unter Androhung der Prügelstrafe, die sieben freien Künste, also Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Geometrie, Arithmetik, Astronomie und Musik. Und auch heute machen sich die Magdeburger Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen auf den Weg, die Elite Europas auszubilden.

Sachsenspiegel und Magdeburger Recht – Grundlage für Europa

Eike von Repgow wirkte in Magdeburg und hat als erster nördlich der Alpen Anfang des 13. Jahrhunderts feudales Recht im Sachsenspiegel aufgeschrieben. Wie er einleitend schreibt, wollte er den Sachsen "einen Spiegel" vorhalten, das Recht auch in einer Bilderhandschrift den Analphabeten verständlich machen. Bis heute teilweise allgemein gültige Rechtsnormen, wie der Hausfriedensbruch, flossen auch in das vom Magdeburger Schöffenstuhl durch Schöffensprüche herausgebildetete Magdeburger Stadtrecht ein. Das Magdeburger Recht hat wie kein anderes mittelalterliches Stadtrecht eine Verbreitung in Europa gefunden. Nicht nur in Halberstadt, Göttingen, Goslar, Leipzig oder Dresden sondern auch in Prag, Warschau, Königsberg und Kiew basierte die Rechtsprechung auf dem Magdeburger Recht.

Otto von Guericke erfand in Magdeburg das Prinzip der Luftpumpe

1602 wurde der erste Experimentalphysiker und spätere Magdeburger Bürgermeister Otto von Guericke in Magdeburg geboren. Sein berühmtestes Experiment ist der Magdeburger Halbkugelversuch, der zur Darstellung der Kraft des Luftdruckes dient. Möglich war die Durchführung des Versuches für den ein Vakuum in den zusammengefügten Halbkugeln erzeugt werden muß erst nach der Erfindung der Vakuumluftpumpe durch Guericke 1650. Mit dieser Pumpe und den dazugehörigen Ventile und Rezipienten wurde er zum Begründer der Vakuumtechnik und erfand nebenbei das Prinzip der noch heute genutzten Luftpumpe.